Im Fall Maddie McCann hat sich die Staatsanwaltschaft Braunschweig für nicht zuständig ausgesprochen. Der Haftbefehl gegen den Angeklagten Christian B. wurde vom Gericht aufgehoben. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Die Anklage wurde damals wegen schwerer Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs erhoben.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig sieht eine fehlende Zuständigkeit ihrerseits, da der letzte Wohnsitz des Angeklagten nicht, wie bisher angenommen, in Niedersachsen, sondern in Sachsen-Anhalt liege. Nun soll die Staatsanwaltschaft Brandenburg den Fall übernehmen. Dass der Haftbefehl gegen den Angeklagten aufgehoben wurde, heißt jedoch nicht, dass er frei kommt, berichtet der NDR.

Fall Maddie McCann: Angeklagter kommt nicht aus der Haft
Zurzeit sitzt der Mann eine siebenjährige Haftstrafe ab, die er für die Vergewaltigung einer US-Amerikanerin im Jahr 2005 im portugiesischen Praia da Luz bekam. Die Haftzeit wäre im September 2025 voll verbüßt. Die Entscheidung des Landgerichts Braunschweig hebt zwar einen zusätzlichen Haftbefehl auf. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Verbüßung der derzeitigen Strafhaft. Christian B. bleibt also weiterhin im Gefängnis.
Der 46-jährige wurde von der Staatsanwaltschaft Braunschweig im vergangenen Oktober angeklagt. Ihm wurden drei Fälle schwerer Vergewaltigung und zwei Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern vorgeworfen. Zwischen Ende Dezember 2000 und Juni 2017 soll er die Taten in Portugal begangen haben. Dort, wo auch im Mai 2007 die damals dreijährige Britin Madeleine McCann aus einer Apartmentanlage verschwunden ist. Christian B. steht im Fall Maddie unter Mordverdacht. Die Strafverfolger betonten zuletzt, dass die Ermittlungen zum Verschwinden des Mädchens ungeachtet der aktuellen Anklage weitergehen, so berichtet die SZ.
Zuletzt hatte der Fall Maddie McCann in einer anderen Richtung für Aufsehen gesorgt. Eine 21-jährige Polin behauptete, sie sei das vermisste Mädchen, das 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal verschwunden ist. Auf ihrem Instagram-Profil verglich sie Bilder der kleinen Maddie mit eigenen Fotos und kam so zu der Annahme. Eine Gesichtserkennungssoftware schloss dies allerdings aus. Auch ein DNA-Test bestätigte die Behauptung nicht.
bani
Ist Julia W. die vermisste Maddie McCann?: DNA-Test zeigt eindeutiges Ergebnis
21-Jährige aus Polen behauptet, vermisste Maddie McCann zu sein: „Helfen Sie mir“