Traum-Debüt für junge Anschieberin Laura Nolte zeigt in Sigulda erneut ihre Stärke

Von Dirk Berkemeyer
Fahrerisch in anderer Liga: Laura Nolte dominiert in Sigulda
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Direkt nach der Zieldurchfahrt kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Mit ihrer Anschieberin Leonie Kluwig lag sich Bob-Pilotin Laura Nolte am Sonntag beim Zweier-Weltcup in Sigulda überschwänglich in den Armen. Zuvor hatte das Duo der Konkurrenz im lettischen Wintersportort erneut die Grenzen aufgezeigt und letztlich mit elf Hundertstelsekunden Vorsprung auf Kim Kalicki den zweiten Sieg im zweiten Zweierbob-Weltcup der Saison eingefahren.

Grundstein zum Nolte-Sieg im ersten Lauf

„Ich bin einfach extrem zufrieden“, freute sich die 26-Jährige im Ziel. „Vor allem die Startzeiten waren extrem gut. Im zweiten Lauf konnten wir uns trotz der schwierigen Bedingungen sogar nochmal steigern.“ Das lag auch an der extrem guten Form ihrer zweiten Anschieberin Leonie Kluwig, die diesmal für Deborah Levi am Start war. Für sie war es gleichzeitig der erste Weltcup-Einsatz überhaupt. „Es war extrem aufregend mit viel Adrenalin“, freute sich Kluwig über ihr erfolgreiches Debüt. Und bekam gleich noch ein großes Lob von ihrer Pilotin: „Sie hat das wirklich toll gemacht. In ihrem ersten Weltcup überhaupt so abzuliefern, das ist schon stark.“

Den Grundstein zum Erfolg hatte das deutsche Duo dabei schon im ersten Lauf gelegt. Mit einer bombenstarken Startzeit - nur Lisa Buckwitz war schneller - zauberte Laura Nolte einen Traumlauf in die schwierige Eisrinne. Im Ziel hatten Nolte/Kluwig einen Vorsprung von 41 Hundertstelsekunden auf Kalicki, die gemeinsam mit Noltes letztjähriger Anschieberin Nele Schuten an den Start gegangen war.

Im zweiten Lauf waren Nolte/Kluwig am Start ebenfalls wieder sehr gut dabei. In der Bahn allerdings schlichen sich einige kleinere Patzer ein. Kalicki hingegen erwischte jetzt ihren Sahnelauf. Am Ende schmolz der Vorsprung immer weiter zusammen. Großartig in Gefahr geriet der 21. Weltcup-Erfolg von Laura Nolte aber nicht mehr.

Zweiter Platz am Samstag im Monobob

Schon am Samstag in der Konkurrenz im Monobob war Laura Nolte auf das Siegerpodest gerast. Nach einer zwischenzeitlichen Führung im ersten Lauf musste sich die amtierende Monobob-Weltmeisterin im zweiten Lauf noch ihrer Teamkollegin Lisa Buckwitz geschlagen geben. Am Ende hatte Buckwitz neun Hundertstelsekunden Vorsprung auf Nolte. Dritte wurde die Australierin Breeana Walker.

Jubel über Platz zwei im Monobob: Laura Nolte (l.)
Jubel über Platz zwei im Monobob: Laura Nolte (l.) © dpa

Nach den Rennen in Sigulda gehen die Bobsportlerinnen nun in ihre Weihnachtspause. Die nächsten Rennen stehen dann Anfang Januar auf Noltes Heimbahn an. In Winterberg finden am 4. und 5. Januar 2025 die Rennen im Monobob und im Zweierbob statt. Eine gute Gelegenheit also, Deutschlands beste Bobsportlerin heimatnah verfolgen zu können. „Auf Winterberg freue ich mich immer ganz besonders“, blickt die Olympiasiegerin bereits auf ihr Heimrennen. „Dort kenne ich jeden, dort ist gefühlt jeder. Das ist so nah an meiner Heimat. Einfach riesig.“ Klingt fast wie eine Einladung.