Der Europa Park in Rust lockt seine Besucher auf seiner Website mit der Aussicht auf „grenzenlose Abenteuer“. Rund fünfeinhalb Millionen Besucher begrüßt Deutschlands größter Freizeitpark jährlich. Auf dem 95 Hektar großen Gelände warten in 20 Themenbereichen mehr als 100 Attraktionen. Es gibt also viel zu sehen und viel zu erleben. Aber welche Achterbahnen und Attraktionen lohnen sich wirklich? Und wo ist der Adrenalin-Faktor am größten? Wir haben den Test gemacht.
„Voltron“ - die neueste Attraktion
Eine Empfehlung vorweg: Bei Öffnung des Parks im Eingangsbereich mit dem „EP Express“ bis ans andere Ende bis zum Themenbereich Spanien fahren und von dort aus loslegen. Die meisten anderen Besucher starten entgegengesetzt, das spart Wartezeit bei den ersten Attraktionen.
Kaum hat man einen Fuß in den neuen Themenbereich Kroatien gesetzt, da sind sie bereits zu hören: die Schreie. Die neue Hochgeschwindigkeits-Achterbahn „Voltron“ sorgt für Dauerkreischen und fordert selbst Profis heraus. Der Multi Launch Coaster ist die neueste Attraktion des Parks – hier muss man definitiv Wartezeiten einplanen. Auf der 1.385 Meter langen Strecke sind drei bis vier Züge gleichzeitig unterwegs.
Sie hat gleich mehrere Superlative zu bieten. Mit 105 Grad hat sie den steilsten Launch der Welt, bei dem die Wagen bereits zum Start erst senkrecht und dann sogar kopfüber beschleunigt werden. Tempo ist ohnehin ein großes Thema bei der „Voltron“, die über zahlreiche Beschleunigungsabschnitte, sieben Inversionen (Schrauben und Loopings) sowie einen Abschnitt verfügt, in dem die Besucher 2,2 Sekunden Schwerelosigkeit erleben. „Voltron“ ist für Hartgesottene ein echtes Highlight. Wer nur über eine durchschnittliche Magenstabilität verfügt, sollte andere Achterbahnen fahren.
„Silver Star“ garantiert Schwerelosigkeit
Zum Beispiel den „Wodan Timburcoaster“ – eine mehr als einen Kilometer lange, 40 Meter hohe Holzachterbahn. Sie ist 100 km/h schnell und drückt die Fahrgäste in den Kurven mit Fliehkräften von 3,5G in die Sitze. Noch weiter hinaus geht es in der „Silver Star“. Die Stahlachterbahn ragt 73 Meter in die Höhe und donnert anschließend mit bis zu 130 km/h in die Tiefe – kurzzeitige Schwerelosigkeit inklusive. Sie ist für uns die stimmigste aller Achterbahnen, weil sie Adrenalinausstoß garantiert und gleichzeitig den Magen schont.
Schwindelig kann einem im „Blue Fire Megacoaster“ werden. Auch diese Achterbahn hat es in sich. Sie beschleunigt in zweieinhalb Sekunden von null auf 100 km/h, geht viermal über Kopf und hält eine 360-Grad-Schraube parat. Nervenkitzel garantiert. Wer es etwas weniger aufreibend haben will, ist bei „Piraten in Batavia“ gut aufgehoben. Das Fahrgeschäft wurde nach einem Brand im Jahr 2018 vor vier Jahren runderneuert. Schon der Wartebereich, der das Innere eines Piratenschiffs darstellt, besticht durch besonders viel Liebe zum Detail. Ebenso wie die Kulissen, in die die Besucher im Anschluss bei einer achtminütigen Bootsfahrt eintauchen.
Wenig für Grusel-Fans
Einen neuen Anstrich hat auch das ehemalige „Geisterschloss“ erhalten, das als „Castello dei Medici“ wiedereröffnet wurde. In kleinen Gondeln fahren die Gäste durch einen dunklen Palast, in dem es spukt. Der Gruselfaktor hält sich zwar in Grenzen, dennoch hat uns diese Attraktion viel Spaß gemacht.

Für Gruselfans ist und bleibt das Casa allerdings auch die einzige Attraktion - hier könnte der Europa Park noch nachlegen. Wer es vor allem schaurig mag, für den lohnt sich unter Umständen ein Besuch im Herbst. Bis 9. November steht der Europa Park im Zeichen von Halloween. An ausgewählten Tagen bietet er dann zudem das „Traumatica – Festival of Fear“ an, in denen in sieben Horror-Labyrinthen das Grauen wartet. Schreie sind dann wie bei der „Voltron“ garantiert.