Übelkeit und Kratzen Lkw-Fahrer nach „Heroin-Wurf“ auf Polizisten verurteilt

Übelkeit und Kratzen: Lkw-Fahrer nach „Heroin-Wurf“ verurteilt
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Damit hatten die Polizisten wohl im Leben nicht gerechnet. Anfang Dezember letzten Jahres haben sie in Essen einen Lkw-Fahrer vernommen, der sie plötzlich mit Heroin und Kokain beworfen hat. Mehrere der Beamten klagten später über Halskratzen und Übelkeit. Jetzt ist der 48-Jährige verurteilt worden. Die Strafe: dreieinhalb Jahre Haft.

Eigentlich hatte alles ganz harmlos begonnen. Der Angeklagte musste nach einem mutmaßlichen Ladendiebstahl mit zur Wache. Kurz darauf waren bei ihm 50 Gramm Heroin und 16 Gramm Kokain gefunden worden. Danach eskalierte die Situation.

„Kein Haar gekrümmt“

Laut Urteil sprang der Angeklagte auf, griff nach den Drogentütchen und schleuderte sie den Beamten ins Gesicht. Was er selbst allerdings bestritten hat. Im Prozess am Essener Landgericht sprach der 48-Jährige von einem Gerangel und einem Versehen.

Dass er damals auch selbst positiv auf Rauschgift getestet wurde, wollte er ebenfalls nicht wahrhaben. „Die Polizisten haben mir die Drogen in den Mund gerieben“, so seine Erklärung. „Ich habe denen kein Haar gekrümmt.“ Er habe nicht mal einen Ladendiebstahl (es ging um einen Akkuschrauber) versucht. Alles sei ein Missverständnis. Genau das sahen die Richter am Ende jedoch anders. Einen Teil der Haftstrafe muss der Essener in einer geschlossenen Therapieeinrichtung verbringen.

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