Erstaunen bei Besprechung der Hallenstadtmeisterschaft Unna Billmerich verzichtet auf Ausrichtung

Erstaunen bei Besprechung der Hallenstadtmeisterschaft Unna: Billmerich verzichtet auf Ausrichtung
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Etwas Ratlosigkeit herrschte am Montagabend (16. September) schon im Vereinsheim von BR Billmerich, als Anke Clausmeier gleich zu Beginn der Begrüßungsworte von Volker König intervenierte. „Wir wollen es kurz und knapp fassen. Ich freue mich, dass Billmerich die Hallenstadtmeisterschaft ausrichten möchte“, begann der Vorsitzende des Stadtsportverbands Unna (SSV). Doch die Vorsitzende der Blau-Roten erklärte gleich: „Wenn das Turnier am 28. Dezember stattfinden soll, würden wir die Ausrichtung gerne abtreten.“ Dabei soll der Austragungsort gar nicht der Grund für die Billmericher Absage gewesen sein. Der B-Ligist bekommt die Ausrichtung in diesem Jahr schlicht personell nicht gestemmt.

Spielort: Ernst-Barlach-Gymnasium statt Hellwegsporthallen

Da die Hellwegsporthallen am 19. April einen Wasserschaden erlitten haben, bei dem rund 25 Kubikmeter Wasser den Hallenboden weitestgehend zerstörten und unbespielbar machten („Der Hallenboden ist fratze“, König), weicht der SSV als HSM-Veranstalter wie schon vor zwei Jahren in die Sporthalle des Ernst-Barlach-Gymnasiums aus.

Nichtsdestotrotz gab Clausmeier zu bedenken, dass ihr Verein „die EBG-Halle nicht so toll“ finden würde, und nahm die kurze Ratlosigkeit im Plenum mit Beteiligung von Vertretern aller neun Unnaer Fußballvereine, des SSV, des Kreissportbundes Unna (KSB) sowie des Sportservices der Stadt Unna in Person von Markus Kampmann, zum Anlass, zu fragen, wie der Rest über die Hallensituation denke.

Anke Clausmeier begründet ihre Ausrichter-Absage.
Anke Clausmeier begründet ihre Ausrichter-Absage. © Schürmann

Kampmann jedenfalls gab zu verstehen, es müsste schon die EBG-Halle sein: „Eine andere Möglichkeit haben wir nicht.“ Vor zwei Jahren hatte RW Unna die HSM in der EBG-Halle ausgerichtet. Auch vor dem Turnier 2022 hatte es eine Vorbesprechung gegeben − und hinterher Kritik am Veranstalter.

Darauf ging Kampmann nochmals ein: „Es gab einen Beschluss, der hinterher für ziemlich viel Unmut gesorgt hat. Hinterher war alles scheiße. Das hat mir doch etwas gestunken und macht so keinen Spaß.“ Unter Corona-Bedingungen sei die „Serviceleistung“, wie Kampmann die Veranstaltung 2022 bezeichnete, viel Aufwand gewesen: „Die EBG-Halle gibt es nicht erst seit drei Tagen. Jeder wusste, dass wir im Gegensatz zu den Hellweghallen nur eine Platte haben.“

RW Unna bietet an, als Ausrichter der HSM einzuspringen

So harsch wie die Wortwahl vermuten lässt, war die Versammlung aber nicht. Im Gegenteil: Es war von Beginn an mehr als harmonisch. Und diese Stimmung sollte sich nicht ändern. Immerhin konnte eine mögliche Alternative für die Ausrichtung gefunden werden. So schaltete sich Christoph Gnatowski kurzerhand in die Diskussion ein. Er stand mit RWU-Vereinschef Tim Richter im Austausch. Unter Vorbehalt sagte RW Unna kurzerhand zu, die HSM in diesem Jahr ausrichten zu wollen. Richter jedenfalls erbat sich noch Bedenkzeit bis zum Wochenende. Auf Nachfrage der Sportredaktion erklärte er aber am Dienstag (17. September) vielsagend: „Die Hallenstadtmeisterschaft wird auf jeden Fall stattfinden.“

Hallenstadtmeisterschaft: Eintrittspreise werden angehoben

Bei dem Standpunkt, dass die EBG-Halle im Vergleich zu den Hellweghallen für einen Ausrichter weniger rentabel ist, herrschte Konsens. Klar: Statt 1000 Zuschauern an der Palaiseaustraße (bei voller Auslastung) verfügt die EBG-Halle lediglich über ein Kontingent von 350 Plätzen (plus circa 70 Spieler der beteiligten Mannschaften; Kampmann: „Zwei bis drei Teams werden sich vermutlich in der kleinen Nebenhalle warmmachen“). Um diese Diskrepanz zumindest ein bisschen aufzufangen, werden nun die Eintrittspreise um einen Euro angehoben. Neuer Kurs: 6 Euro.

Alle neun Vereine schickten am Montag Delegierte zur Vorbesprechung der Hallenfußballstadtmeisterschaft Unna. Unter anderem mit dabei: SSV-Chef Volker König (in Gelb), Markus Kampmann (Sportservice Unna, 6.v.l.), BRB-Vorstand Anke Clausmeier, RWU-Spieler Christoph Gnatowski (4.v.r.) und Dirk Henseler (SG Massen und Kreissportbund Unna, l.)
Alle neun Vereine schickten am Montag Delegierte zur Vorbesprechung der Hallenfußballstadtmeisterschaft Unna. Unter anderem mit dabei: SSV-Chef Volker König (in Gelb), Markus Kampmann (Sportservice Unna, 6.v.l.), BRB-Vorstand Anke Clausmeier, RWU-Spieler Christoph Gnatowski (4.v.r.) und Dirk Henseler (SG Massen und Kreissportbund Unna, l.) © Schürmann

Am Termin zwischen den Feiertagen im Dezember soll jedenfalls nicht gerüttelt werden, da der Vereinssport im Januar früh wieder losgeht, die Hallen folglich belegt sein werden. Den Billmerichern wurde dann noch zugesichert, bei der Frage der Ausrichtung im kommenden Jahr wieder bedacht zu werden. König: „Wenn 2025 die Hellweghallen wieder am Netz sind, fangen wir wieder mit Billmerich als Ausrichter an.“ Seit einem Jahr läuft die Ausrichter-Vergabe alphabetisch ab. Den Anfang machte 2023 der SV Afferde.

Gleicher Modus wie 2023: Vierer- und Fünfergruppe

Der Modus bleibt jedenfalls der Alte: eine Vierer- und eine Fünfergruppe. Der Vorteil: Jedes Team hat mehr Spiele. Die drei Frauenmannschaften (RW Unna, Königsborner SV und SG Billmerich/Unna) spielen den Frauen-Stadtmeister während des Männerturniers aus. Jeder Verein erhält ein Kontingent von 30 Karten. Sollten noch Karten verfügbar sein, werden diese an der Tageskasse wieder dem allgemeinen Verkauf zugeführt.

Gespielt wird auf Geheiß von Gnatowski mit einem Futsal − und mit vier Feldspielern und einem Keeper pro Team (insgesamt zehn Kaderspieler und drei Offizielle). Spielzeit: 12 Minuten, ab der K.o.-Runde 15. Beginn soll um 12 Uhr sein. Das Finale würde dann gegen 20 Uhr stattfinden. Zu den Bierpreisen wurde noch nichts gesagt. Der liegt dann in der Hand von RW Unna. Vorausgesetzt die Truppe um Tim Richter nimmt sich der Ausrichtung an. Das Ergebnis folgt in den nächsten Tagen. Ein Auslosungstermin steht indes noch nicht fest.