Denise Urban und Erik Meißner haben den Tisch für ihre Trauung im Kettenschmiedemuseum bereits dekoriert. Wegen Corona geben sie sich erst jetzt das bereits 2019 versprochene Ja-Wort.

Denise Urban und Erik Meißner haben den Tisch für ihre Trauung im Kettenschmiedemuseum bereits dekoriert. Wegen Corona geben sie sich erst jetzt das bereits 2019 versprochene Ja-Wort. © Udo Hennes

Erik Meißner und Denise Urban heiraten: „Wir ziehen das jetzt durch“

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Eigentlich war die Hochzeit schon für 2020 geplant. Die Fröndenberger Erik Meißner (31) und Denise Urban (31) mussten ihren großen Tag jedoch verschieben. Jetzt aber ist es soweit.

von Dirk Becker

Fröndenberg

, 28.07.2022, 17:28 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war der 9. November 2019. Erik Meißner hatte diesen Tag auserkoren, um seiner Freundin Denise Urban in einem Restaurant einen Heiratsantrag zu machen – exakt sieben Jahre, nachdem beide ein Paar geworden waren. Denise zögerte nicht uns sagte selbstverständlich „Ja“.

„Wir sind also schon ziemlich lange verlobt“, sagt Erik und erklärt: „Die Hochzeit sollte eigentlich im Jahr darauf stattfinden, etwa zur selben Zeit.“ Als der heute 31-Jährige um die Hand seiner langjährigen Partnerin anhielt, war nicht zu erahnen, dass diese Hochzeitspläne sich nicht halten lassen würden. Es folgte das Jahr 2020, das erste Corona-Jahr mit Lockdowns und nächtlicher Ausgangssperre. An große Familienfeiern war nicht zu denken.

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Auch 2021 blieb in vielerlei Hinsicht ein unsicheres Jahr – und so warteten die beiden Verlobten erneut ab. „Es ist immer noch eine besondere Zeit und es gibt Corona immer noch, aber wir ziehen das jetzt durch“, sagt der Mann, der an diesem Freitag (29. Juli) seine Denise im Fröndenberger Kettenschmiedemuseum heiraten wird.

Feier würde ohne Corona größer ausfallen

Beide betonen, dass die Feier ohne Corona größer ausgefallen wäre. „Aber wir brauchen nicht 1000 Leute“, ist sich Erik sicher, dass die Trauung im Kettenschmiedemuseum und die anschließende Feier im Katharinen-Hof in Unna dennoch unvergesslich werden. In die „Hochzeitsschmiede“ dürfen derzeit nur 20 Personen. Die Familien von Erik und Denise werden an diesem Freitag dabei sein – und besonders ihre Tochter Leonie Sophie (11) und ihr Sohn Colin Maxim (6).

Erik und Denise sind bei weitem nicht das einzige Paar, dass Hochzeitspläne wegen der Corona-Pandemie ändern musste. „2020 hatten wir so gut wie gar keine Trauung, 2021 waren es etwas mehr als 20“, berichtet Norbert Muczka vom Förderverein. In diesem Jahr werden es wohl schon wieder um die 45 werden. „Es werden einige Trauungen nachgeholt, aber vor Corona waren es auch schon mehr als 50“, sagt Muczka.

Norbert Muczka entzündet für jede Trauung hunderte kleine Teelichte im Kettenschmiedemuseum.

Norbert Muczka entzündet für jede Trauung hunderte kleine Teelichte im Kettenschmiedemuseum. © Udo Hennes

Die Trauung von Erik Meißner und Denise Urban ist insgesamt bereits die 823. im Kettenschmiedemuseum. Auch Freunde des Paares haben sich dort bereits das Ja-Wort gegeben. Das hat Erik und Denise dazu animiert, ebenfalls dort den Bund fürs Leben zu schließen. „Wir haben hier in Fröndenberg auch ein Haus gekauft“, macht Erik deutlich, dass die Familie in der Ruhrstadt Wurzeln geschlagen hat und sich hier wohlfühlt.

Wenn der Schmied Dagobert die obligatorischen Kettenglieder mit dem Brautpaar schmiedet, ist das für das Paar eine Premiere. „Wir haben noch keinen Schmied bei der Arbeit gesehen“, sagen die beiden Einzelhandelskaufleute. Was sie auch nicht kennen, ist das einzigartige Flair der Kettenschmiede, wenn sie fast nur noch durch hunderte Teelichte und das Schmiedefeuer erleuchtet wird. Das wird besonders in Erinnerung bleiben.

Dagobert Köster ist der Hochzeitsschmied in Fröndenberg. Alle Brautpaare bekommen Kettenglieder als bleibende Erinnerung.

Dagobert Köster ist der Hochzeitsschmied in Fröndenberg. Alle Brautpaare bekommen Kettenglieder als bleibende Erinnerung. © Udo Hennes

Damit auch die Hochzeitsgäste, die nicht dabei sein können, einen Eindruck davon bekommen, ist ein Fotograf vor Ort. Seine Bilder sollen im Katharinen-Hof auf einer Leinwand gezeigt werden, bevor der DJ Musik zum Tanzen auflegen wird.

Öffnungszeiten

Das Kettenschmiedemuseum im Himmelmannpark öffnet aktuell sonntags von 10 bis 17 Uhr seine Tore für Interessierte. Auch bei der Veranstaltung im Rahmen der „Filmschauplätze NRW“ am 4. August wird das Museum abends geöffnet sein.