Rettungsteams unter Leitung der nordrhein-westfälischen Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany haben in der türkischen Stadt Kirikhan mehr als 100 Stunden nach dem Erdbeben eine Frau aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses gerettet. Die Rettungsaktion dauerte über 50 Stunden, wie I.S.A.R. Germany am Freitag mitteilte. Währenddessen hatten die Einsatzkräfte einen Versorgungskanal zu der Verschütteten geschaffen, über den sie mit der Frau kommunizieren und sie durch einen Schlauch mit Wasser versorgen konnten.
Rettung nach 100 Stunden: Schwerer Zugang zur Verschütteten
„Die Lage war sehr kompliziert“, teilte Einsatzleiter Steven Bayer mit. „Die Frau lag in mehreren Metern Tiefe. Um an sie zu gelangen, mussten unsere Teams Betondecken durchbrechen und viel Schutt abtransportieren. Kompliziert war die Rettung auch, weil der Zugang zur Verschütteten nur über sehr enge Wege möglich war.“ Die Frau sei nach der Rettung von medizinischen Kräften betreut worden. Es gehe ihr „den Umständen entsprechend gut“, teilte die Hilfsorganisation mit. Bei dem Einsatz arbeiteten die Retter demnach mit I.S.A.R. Turkey und dem Bundesverband Rettungshunde zusammen.

I.S.A.R. Germany wurde 2003 in Duisburg gegründet. I.S.A.R. steht für International Search-and-Rescue. Die Organisation ist auf die Suche und Rettung von verschütteten Menschen und die medizinische Versorgung der Opfer von Naturkatastrophen spezialisiert. Ein Team aus 42 Experten und sieben Spürhunden des Bundesverbands Rettungshunde hatte die Türkei am Dienstagmorgen erreicht.
dpa
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