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„Er wusste, dass wir Mädels ihn angehimmelt haben“: Tennislehrer missbraucht Schülerin
Landgericht Bochum
Vor 13 Jahren verging sich ein Tennislehrer in Serie an einer minderjährigen Schülerin. Vor Gericht kam der geständige Sex-Täter jetzt allerdings mit einem blauen Auge davon.
Ein früherer Tennislehrer aus Recklinghausen ist am Bochumer Landgericht wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 36-Jährige hatte zugegeben, sich vor 13 Jahren in mindestens 20 Fällen an einer minderjährigen Tennisschülerin vergriffen zu haben.
Die Übergriffe waren häufig in der Dämmerung bei Spaziergängen mit dem Hund des Tennislehrers passiert. Fast immer auf einer Parkbank. Einmal hatte der 36-Jährige das anfangs zwölf Jahre Mädchen auch in der Umkleide seines damaligen Recklinghäuser Tennisvereins sexuell bedrängt.
Richter verhängen vergleichsweise milde Strafe
Die Vorwürfe gegen den Tennislehrer waren damals nicht öffentlich geworden, aber auch nicht geheim geblieben. 2010 hatten sie zum freiwilligen Vereinsaustritt des damaligen Spielers der ersten Tennis-Herrenmannschaft geführt. Am 16. Dezember 2020 war die einstige Tennisschülerin an ihrem jetzigen Wohnort zur Polizei gegangen. „Er wusste, dass wir Mädels ihn alle ein bisschen angehimmelt haben“, hatte die Belastungszeugin bei ihrer Anzeige ausgesagt.
Die Richter honorierten mit der verhängten, vergleichsweise milden Strafe vor allem das vorbehaltlose Geständnis, die dem Opfer dadurch ersparte intensive Zeugenaussage und eine Wiedergutmachungszahlung in Höhe von 30.000 Euro. Laut Urteil muss der Ex-Tennislehrer 300 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten.