Beim Training auf Weltstar Rafael Nadal treffen? Einer Tennisspielerin aus Kamen ist dies passiert.

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„Entspannt und freundlich“: Kamener Tennisspielerin trifft Rafael Nadal beim Training

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Rafael Nadal ist unbestreitbar einer der besten Tennisspieler aller Zeiten. Für eine Kamenerin ging deshalb ein kleiner Traum in Erfüllung, als sie den Spanier beim Training traf.

Methler

, 03.07.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Mit insgesamt 20 Grand-Slam Titeln und zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen ist Rafael Nadal einer der erfolgreichsten Tennisspieler aller Zeiten. Für viele wäre es ein absoluter Traum, den spanischen Sportstar einmal zu treffen. Doch warum nur treffen, wenn man auch gleich mit ihm trainieren könnte?

Genau das dachte sich wahrscheinlich auch Mareike Müller, Sportwartin des TC Kamen-Methler, während ihrer Saisonvorbereitung in der Tennisschule des Weltranglistendritten auf Mallorca.

Ganze sechs Wochen verbrachte Müller auf Mallorca, größtenteils um zu trainieren. Dabei war sie eigentlich aus anderen Gründen angereist: „Ursprünglich war ich für eine Fortbildung im Bereich „Gesunde Ernährung“ auf Mallorca. Nachdem ich diese dann abgeschlossen hatte, habe ich noch zwei weitere Wochen zusammen mit einer Freundin und später der Familie drangehängt, aus denen dann schließlich drei wurden.“

Schon früh morgens um 6.30 Uhr war Mareike Müller aus Kamen auf den Plätzen der Rafael-Nadal-Academy zu anzutreffen.

Schon früh morgens um 6.30 Uhr war Mareike Müller aus Kamen auf den Plätzen der Rafael-Nadal-Academy zu anzutreffen. © privat

Schon während dieser Zeit trainierte Müller täglich in der Nadal-Akademie: „Ich habe mir schon zu Beginn meiner Reise ein Monatspaket für die Tennisakademie gebucht. Dort gibt es neben den insgesamt sechs Asche-Tennisplätzen, die gerade noch erweitert werden, auch ein Fitnessstudio, sowie mit Saunen auch Erholungsmöglichkeiten zum Entspannen nach dem Sport.“

Training ist für Müller nur vor acht Uhr möglich

Da vor allem in den heißen Phasen der Turniervorbereitung auch viele professionelle Spielerinnen und Spieler die Akademie aufgrund der optimalen Trainingsmöglichkeiten aufsuchen, war es für die Kamenerin anfangs schwer, gute Trainingszeiten zu finden. „Die Akademiespieler belegten die Plätze jeden Tag von 8 bis 18 Uhr. So blieb mir nichts anderes übrig, als mein Training noch davor zu absolvieren, da ich weiß, dass ich abends andere Prioritäten setze“, erzählt Müller.

Auch Nadal-Trainer Carlos Moya war für ein Foto zu haben.

Auch Nadal-Trainer Carlos Moya war für ein Foto zu haben. © privat

Und so startete ihr Tag stets gegen sechs Uhr, um pünktlich um halb sieben auf dem Platz zu stehen. „Nach dem Training auf dem Court bin ich anschließend noch ins Fitnessstudio und zum Ende in die Sauna, um alle Einrichtungen der Akademie auszunutzen und meinen Körper optimal auf die Saison mit der Doppelbelastung Damen Verbandsliga und Damen 30 Regionalliga vorzubereiten.“

Rafael Nadal trainiert plötzlich neben Mareike Müller

Schon während dieser Zeit hoffte Müller einmal den Gründer der Tennisakademie zu treffen: „Ich wusste, dass Rafael Nadal gerade eine Reihe von Turnieren spielte und ich hoffte, dass er sich im Zuge der Vorbereitung einmal in der Akademie blicken lässt. Dann verstrichen die Wochen und ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, doch am Ende der fünften Woche sah ich ihn dann im Fitnessstudio. Dort war er gerade mit seinem Training beschäftigt. Es war richtig spannend zu sehen, wie er als Profi trainiert und mit seinem Trainerteam interagiert. Schließlich habe ich ihn nach seinem Training angesprochen. Er war sehr entspannt und freundlich, hat mir ein Autogramm für mich und meinen Sohn gegeben und auch Fotos mit mir gemacht“, berichtet Müller freudestrahlend.

Die Kamenerin Mareike Müller beim Workout auf Mallorca.

Die Kamenerin Mareike Müller beim Workout auf Mallorca. © privat

Doch damit nicht genug. Nachdem der Tennisprofi mit dem Krafttraining durch war, ging es für ihn auf den Platz. In der Akademie wurde daraufhin alles abgesperrt und aufgepasst, dass keiner beim Training zugucken kann. Müller: „Ich hatte aber schon ein paar Connections mit den Platzwarten, nachdem ich dort fünf Wochen lang jeden Morgen zu für die Spanier ungewöhnlichen Zeiten trainierte. Einer dieser Platzwarte hat mich dann mitgenommen und über einen anderen Platz eingeschleust, wo ich mir dann die Trainingseinheit direkt am Platz anschauen durfte. Das war etwas völlig anderes als vor dem Fernseher oder von der Tribüne zuzugucken.“

In Mareike Müllers Resümee war nach der Rückkehr nach Deutschland auch ein wenig Fernweh zu hören. „Da möchte auf jeden Fall wieder hin!“, und weiter: „Ich habe es richtig genossen, wie ein Profi zu trainieren. Allein der Sport hat mir so viele Glücksgefühle gegeben. Tennis ist neben meiner Familie einfach das Größte für mich.“

Mareike Müller trainierte wochenlang in der Akademie von Rafael Nadal.

Mareike Müller trainierte wochenlang in der Akademie von Rafael Nadal. © privat

Auch an ihren eigenen Tennisplänen will Müller in den nächsten Jahren, neben dem Tennisbetrieb beim TC Methler, festhalten. „Mein Ziel ist es auf jeden Fall in die Top 10 meiner Altersklasse zu kommen und die EM und WM der Seniorinnen mitzuspielen.“

Mit so viel Ehrgeiz scheint es so, als müsste Müller gar nicht mehr trainieren. Wenn das Tennisfieber aber mal wieder um sich schlägt, weiß Mareike Müller nun, wo sie hin kann.

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