Das ganze Drehbuch liest sich wie ein Thriller: Die Hamburger Unternehmerin Christina Block und ihr Ex-Mann streiten seit Jahren um das Sorgerecht der beiden Kinder. Anfang 2024 eskalierte der Streit: In einer nächtlichen Entführung an Silvester brachten Männer die Kinder vom Vater in Dänemark gewaltsam zurück nach Deutschland.
Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Hamburg Anklage nach Bild-Informationen gegen sieben Personen, darunter auch die Erbin der Steakhaus-Kette Block House sowie ihren Lebensgefährten, den TV-Moderator Gerhard Delling. Angeklagt sei auch ein 35-Jähriger mit portugiesischer und israelischer Staatsbürgerschaft, den Ermittler im September auf Zypern haben festnehmen lassen. Zuvor hatte es Hausdurchsuchungen bei Christian Block gegeben. Sie hatte die Kinder gehen lassen müssen, nachdem ein Gericht die Rückkehr nach Dänemark angeordnet hatte.
Die Staatsanwaltschaft erklärte: „Wegen der mutmaßlichen Entführung zweier Kinder aus Dänemark in der Nacht zum 1. Januar 2024 hat die Staatsanwaltschaft Hamburg Anklage gegen insgesamt sieben Personen zum Landgericht Hamburg – Jugendschutzkammer – erhoben. Drei von ihnen sollen gemeinsam eine schwere Entziehung Minderjähriger, eine gefährliche Körperverletzung und eine Freiheitsberaubung, zwei Personen darüber hinaus eine schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen begangen haben.“
Christina Block bestreitet, die Entführung ihrer Kinder angeordnet zu haben. Die beiden jüngeren Kinder sollen die Grenze nach Deutschland damals gefesselt in einem Waldstück zu Fuß überquert haben. Gerhard Delling, mit dem Christina Block seit 2021 liiert ist, soll bei der Planung geholfen haben. Der frühere Sportmoderator war über viele Jahre eines der bekanntesten Gesichter bei der ARD. Weil ihr Ex-Mann mit den Kindern ohne Blocks Einverständnis nach Dänemark gezogen sei, habe Block ihn wegen Kindesentziehung angezeigt.