Endstation im Kreispokal SV Afferde liefert große Show: „Wir hätten es verdient gehabt“

Endstation im Kreispokal: SV Afferde liefert große Show: „Wir hätten es verdient gehabt“
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Ist das bitter! Der SV Afferde verpasst ganz knapp den Einzug ins Halbfinale des Fußball-Kreispokals Unna-Hamm. Gegen den Bezirksligisten TuS Germania Lohauserholz-Daberg stand der SVA knapp vor der nächsten dicken Überraschung.

Kreispokal, Viertelfinale

SV Afferde – TuS Germania Lohauserholz-Daberg

2:5 n.E. (0:2, 2:2)

Denn nach der Hammer SpVg (Westfalenliga) wackelte auch der Bezirksligist Lohauserholz mächtig beim Tabellenzweiten der Kreisliga B2. Im ersten Durchgang war außer Ballbesitz so gar nichts zu sehen von den Gästen. Die erste laute Ansage machte der Coach aber erst nach rund 40 Minute. Die war längst überfällig. Denn ein Zwei-Klassen-Unterschied war am Samstag am gut besuchten Afferder Weg zu keinem Zeitpunkt zu erkennen. Die besseren Chancen hatte sogar der SVA. Und auch den ersten Torjubel.

Der früh für Felix Kinder eingewechselte Lauritz Franke erzielte das 1:0. Sein Schuss, der wohl als Hereingabe gedacht war, wurde immer länger und schlug nur zwei Minuten nach Frankes Einwechslung unhaltbar für Lohauserholz‘ Keeper im langen Eck ein. Da wurden Erinnerungen an die Hammer SpVg wach. Nach dem Wiederanpfiff die nächste Parallele zum Zweitrundenspiel gegen Hamm: Der Underdog SVA erzielt prompt das 2:0. Diesmal war Torjäger Marvin Bremkes zur Stelle, der einen perfekten Konter nach mustergültiger Vorarbeit von Julian Blume vollendete.

Doch dann erwachte auch der Bezirksligist. Aus dem Nichts traf „Hölzken“ nach einer Ecke per Kopfball. Und weil Francis Schön für Afferde kurz vor Schluss die beste Chance des zweiten Durchgangs zu leicht liegenließ, schlug der Ball das zweite Mal im eigenen Tor ein; ohne Bedrängnis köpfte Kevin Pasternack, der bis dahin ein starkes Spiel machte, den Ball aus dem eigenen Strafraum in die Mitte. Da stand ein TuS-Spieler, der den Ball Volley ins Eck jagte. „Damit waren wir dann im psychologischen Nachteil. Da hingen bei uns die Köpfe schon vor dem Elfmeterschießen“, sagte nach dem Spiel ein geknickter SVA-Trainer Lorenz Wagener.

Das Elfmeterschießen ist schnell erzählt: Während der TuS Lohauserholz dreimal traf, vergab der SV Afferde alle drei eigenen Strafstöße.

„Ziemlich bitter“, das waren auch die Worte vieler Fans und des Afferder Vorstands: Der Vorsitzende des SVA, Thorsten Voigt, der am Samstag als Stadion-DJ fungierte, ließ es sich nach dem Spiel nicht nehmen, sich auf dem Platz mit Mikro bei der Mannschaft für die tolle Leistung zu bedanken. Doch auch Kritik gab es von ihm. Die galt aber allein dem Schiedsrichter, der in der Tat nicht seinen besten Tag erwischt hatte. „Auch wenn ich das als Präsident gar nicht sagen sollte: Ich bin enttäuscht über die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung. Damit war ich nicht zufrieden.“

Die Szene mit dem höchsten Diskussionsbedarf: das theoretische 3:2 durch Bremkes in der 90. Minute. Dies wäre dann die letzte Parallele zum HSV-Spiel gewesen, doch Schiri Abdulkadir Baycan entschied auf Abseits. Zumindest fraglich. Warum er zuvor aber nach einer klaren Tätlichkeit eines Lohauserholz-Spielers nur Gelb zeigte, bleibt wohl sein Geheimnis.

Trainer Lorenz Wagener zumindest war ob des vermeintlichen Abseits-Tores hin- und hergerissen: „Ich glaube, wir machen das 3:2. Für mich sah es nicht nach Abseits aus. Ich weiß nicht, was mir lieber gewesen wäre: zu wissen, dass es wirklich Abseits war oder dass das Tor hätte zählen müssen und wir damit gewonnen hätten. Ich denke, wir hätten es verdient gehabt. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Dass die Köpfe jetzt hängen, ist klar. Wir müssen uns jetzt weiter auf die Meisterschaft konzentrieren.“ Da geht‘ am kommenden Wochenende weiter mit dem Auswärtsspiel beim Holzwickeder SC III (27. November, 13.30 Uhr).

SVA: Metken – Schneck, Schott (81. Eppmann), Blume, Schön, Bremkes, Kinder (24. Franke, 77. Thurau), Hilleringmann, Pasternack, Rihtar, Balzer (90. Behrends)

Tore: 1:0 Franke (26.), 2:0 Bremkes (49.), 2:1 (60.), 2:2 (89.)