Die Erinnerungen sind sofort wieder da. Es war im Jahr 2016, als eine junge Monobobpilotin aus Unna die Olympischen Jugendspiele auf dieser Bahn gewann. Lillehammer war der Startschuss ihrer Weltkarriere. Neun Jahre später kehrt Laura Nolte zurück – als Olympiasiegerin, als Weltmeisterin, als eine der Besten ihrer Zunft. Doch dieses Mal ist die Mission eine andere: die Jagd nach EM-Gold.
Laura Nolte: „Mir geht es endlich wieder gut“
Noch vor wenigen Tagen war ungewiss, in welcher Form Laura Nolte in Norwegen an den Start gehen kann. Eine Krankheit hatte sie ausgebremst, zehn Tage lang war an einen normalen Trainingsrhythmus nicht zu denken.
„Das war schon lange. Aber es hat sich, denke ich, auch so gezogen, weil die Renntage dazwischenlagen und das für meinen Körper natürlich nicht das Beste war“, erzählt sie. Erst in den letzten Tagen vor dem Weltcup spürte sie, dass ihre Körperkraft zurückkehrt: „Ich habe viel geschlafen, meine Mama hat mir Grapefruits vorbeigebracht, Tee gekocht und mir Hustenbonbons gegeben. Ich habe die Ruhe gebraucht.“
Nun ist Nolte bereit – bereit für Lillehammer, bereit für den Kampf um die Medaillen. Los geht es am Samstag um 9 Uhr mit dem Wettbewerb im Monobob. Im „Race in race“-Modus ermitteln die europäischen Starterinnen die neue Europameisterin.
Als Titelverteidigerin geht Lisa Buckwitz ins Rennen. Die gebürtige Berlinerin dürfte auch in diesem Jahr wieder zum Favoritenkreis zählen. Aber auch Laura Nolte hofft, als amtierende Weltmeisterin, auf ein starkes Rennen. Und eine Medaille.
Sonntag im Zweier mit Leonie Kluwig am Start
Am frühen Sonntagmorgen (9 Uhr) geht es dann mit der EM im Zweier weiter. Hier fährt Nolte mit Anschieberin Leonie Kluwig. Die sollte eigentlich schon im Zweier-Weltcup von St. Moritz ran. Das Rennen war aber aus witterungsbedingten Gründen abgesagt worden und wird wohl auch nicht mehr nachgeholt.

Das aber ist Laura Nolte erstmal egal. Ihr Fokus liegt voll und ganz darauf, dass sie gesund und munter in die Rennen gehen kann: „Ich freue mich auf das Wochenende. Es wird Zeit, wieder Rennen zu fahren.“
Hinzu kommt, dass es für die 26-Jährige ein wirklich ganz spezielles Rennwochenende ist. „Für mich hat Lillehammer einfach einen ganz besonderen Vibe und Wert. Die Umgebung ist superschön, die Leute haben richtig Lust auf den Weltcup und geben sich Mühe.“
Und ganz nebenbei ist es der Ort, an dem sie ihren ersten ganz großen Erfolg gefeiert hat. Am Wochenende könnte bei der EM im tief verschneiten Olympiaort von 1994 mindestens ein weiterer dazukommen.