Lesen kann man die Geschichte über Schuld und Schulden der Literatur-Nobelpreisträgerin bereits jetzt. Anlass auf ihr Leben zurückzublicken ist ein Steuerverfahren, bei dem auch ihre intimsten E-Mails ausgewertet werden.
In ihren Finanzfall schieben sich Berichte über die Schicksale des jüdischen Teils ihrer Familie, Verwandte, die während der Nazi-Zeit aus Österreich fliehen mussten, deportiert und ermordet wurden. Aber es geht nicht nur um „Privates“, sondern auch um globale Kapitalströme, Steuersparmodelle und Betrugsskandale.
Typischer Jelinek-Sound
Wer es nicht zu einer Aufführung nach Berlin schafft, kann sich nun den Jelinek-Sound mit seinen Assoziationsspiralen, Wortspielereien und Kalauern auf das Sofa holen.
Buchtippp: Annie Ernaux schreibt ihrer toten Schwester einen Brief
Elfriede Jelinek: Angabe der Person, 189 S., Rowohlt, 24 Euro, ISBN 978-3-4980-0318-0.