Eine Frau ist von der Emanzipation überfordert Antonia Baums Roman „Siegfried“

Eine Frau ist von der Emanzipation überfordert
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Die Ich-Erzählerin in Antonia Baums „Siegfried“ ist ebenfalls Schriftstellerin, hat eine Radiosendung und ist von der Emanzipation überfordert. Die Mutter einer Tochter und mehr oder weniger Alleinverdienerin, ihr Freund arbeitet als Barkeeper und wäre gerne Filmemacher, hat Geldsorgen, der Dispo ist ausgeschöpft.

Nach einem Abend, an dem sie sich mit ihrem Freund gestritten hat, sie hatte ihn mit ihrem Lektor betrogen, glaubt sie, die Kontrolle über ihr Leben verloren zu haben. Dann ist auch noch der Stiefvater, der ihr immer Sicherheit gegeben hat, erkrankt. Es ist einfach alles zu viel.

Rollenmodelle

Sie fährt in die Psychiatrie und hofft, dort Ruhe zu finden. Beim Warten auf einen Termin lässt sie Episoden ihres Lebens Revue passieren.

Es geht um alte und neue Rollenmodelle. Die Leser erfahren, was sie geprägt hat.

Antonia Baum: Siegfried, 256 S., Claassen, 24 Euro, ISBN 978-3-5461-0027-4.

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