RW Ahlen sorgt mit Abbruch für Spieltag-Aus Vorstand droht mit „drastischen Konsequenzen“

Ehemaliger Profiverein sorgt für Spielabbruch: Vorstandsmitglied droht mit „drastischen Konsequenzen“
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Im Fußballkreis Beckum wird ein ganzer Spieltag abgesagt, weil der Fußballkreis ein deutliches Zeichen setzen möchte. Ausschlaggebend war ein Spielabbruch in der Kreisliga C, bei dem ein ehemaliger Zweitligist beteiligt war.

Rot Weiss Ahlen spielte Anfang 2000, getragen von Sponsor LR, für ganze sechs Jahre in der 2. Bundesliga und erreichte während dieser Zeit auch zweimal das Achtelfinale des DFB-Pokals. Aktuell spielt der Verein in der Regionalliga West und holte dort zuletzt einen Punkt gegen die U23 des SC Paderborn. Doch seit dem Wochenende sorgt die Reserve mit einem Spielabbruch für negative Schlagzeilen und löst dabei sogar die Absetzung eines ganzen Spieltages aus.

Es war das Spiel der RWA-Reserve gegen die zweite Mannschaft des SuS Enniger, bei dem der Schiedsrichter sowohl beleidigt, als auch drastisch bedroht wurde und es so zum Abbruch kam. Dabei musste sogar die Polizei anrücken und den Unparteiischen zu seinem Fahrzeug begleiten.

„Allein schon weil ich Strafverteidiger bin, gilt zunächst einmal die Unschuldsvermutung. Mir liegt mittlerweile eine Stellungnahme unseres Trainers vor und nun warte ich auf den Sonderbericht des Schiedsrichters“, erklärt Dennis Kocker, der in diesem Fall eine schwierige Doppelfunktion besetzt: „Zum einen bin ich Vorstandsmitglied in Ahlen, aber ich bin auch im Kreisschiedsrichterausschuss tätig.“

Kocker begrüßt Absetzung

Als stellvertretender Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses begrüßt Kocker die Entscheidung, den Spieltag abzusetzen und somit ein Zeichen an die Schiedsrichter zu senden. „Aus unserem Vorstand war bei dem Spiel keiner mehr vor Ort. Trotz aller Anschuldigungen gehört es sich einfach, dass beide Seiten angehört werden“, möchte Dennis Kocker niemand vorschnell verurteilen.

In einer Stellungnahme auf der vereinseigenen Homepage schreibt RW Ahlen dazu: „Der Verein wird alles daran setzen, dass der Sachverhalt schnell und lückenlos aufgeklärt wird. (...) Klar ist aber auch, der Verein Rot Weiss Ahlen duldet und toleriert weder Gewalt noch jegliche Form von Rassismus oder Diskriminierung auf- und neben dem Fußballplatz.“

Noch in dieser Woche hat Ahlen eine Vorstandssitzung einberufen, um über die Geschehnisse zu beraten. „Wir haben dann auch das Trainerteam und den Spielführer unserer Zweiten dazu eingeladen. Sollte herauskommen, dass ein Teil dieser Anschuldigungen stimmen, dann wird es drastische Konsequenzen geben“, schildert Kocker die weitere Vorgehensweise.