Die Stiche gingen in den Kopf und ins Gesicht. Vor einem halben Jahr soll ein Mann aus Hattingen seine Ehefrau auf offener Straße mit einem Messer angegriffen haben – vor den Augen der gemeinsamen Tochter. Seit Mittwoch steht der 43-Jährige in Essen vor Gericht. Der Vorwurf: Mordversuch.
Die Frau war gerade von der Arbeit gekommen, hatte auf dem Weg noch ihre vierjährige Tochter aus dem Kindergarten abgeholt. Die beiden waren mit dem Bus unterwegs, die letzten Meter mussten natürlich zu Fuß zurückgelegt werden. Alles war wie immer. Doch dann ist es passiert.
Angeklagter schweigt
Laut Anklage soll der 43-Jährige von hinten gekommen sein, seine fünf Jahre jüngere Frau gepackt und dann immer wieder auf sie eingestochen haben. Der Blutverlust war so stark, dass die Frau auf die Knie sank und nichts mehr sehen konnte. Erst als entsetzte Passanten zu Hilfe eilten, soll der Angeklagte geflüchtet sein. Das Leben der 38-Jährigen konnte nur durch eine Not-OP gerettet werden.
Zum Prozessauftakt hat sich der dreifache Vater noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Laut Anklage soll er seine Frau vier Wochen vor der Bluttat bereits mit einem Holzstück verprügelt haben. Daraufhin war ein gesetzliches Annäherungsverbot verhängt worden. Seine Frau soll zuletzt offen von Scheidung gesprochen haben. Das wollte der Hattinger offenbar nicht akzeptieren.
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