
Mit finsterem Blick und imposanter Physis verkörpert Dwayne Johnson die Krieger-Ikone Black Adam. © dpa
Dwayne Johnson spielt Hauptrolle im Helden-Mumpitz „Black Adam“
Neu im Kino
Man fragt sich, wie viele Filme Marvel und DC aus der Superheldenformel noch kneten wollen? Die ist nämlich schlicht und simpel: Hier ein Held auf Weltrettungsmission, dort der Erzschuft und Endgegner.
Marvel rettete sich ins Multiversum der Möglichkeiten, wo neue Teams und Parallelrealitäten warten. DC will mit Dwayne Johnsons „Black Adam“ eine dunkelhäutige Figur etablieren, die Marvels „Black Panther“-Sequel „Wakanda Forever“ (Start: 9.11.) Paroli bietet.
Ein Dröhner-Spektakel
Versuch gescheitert. „Black Adam“ (Regie: Jaume Collet-Serra) entpuppt sich als ideenlos martialisches Dröhner-Spektakel, das mit der Anhäufung von Haudrauf-Duellen ärgerlich langweilt. Von frischem Wind ist nichts zu spüren.
Ein Szenario wie abgekupfert bei „Die Mumie“: Im antiken Königreich Kadaqh (das nach Ägypten aussieht) zettelt ein Junge die Revolte gegen einen Tyrannen an.
Der lässt sein Volk Metall für eine Krone schürfen, die Dämonen-Kräfte verleiht. 5000 Jahre später, also heute, findet eine Archäologin die Krone im Inneren eines Berges, Indiana Jones lässt grüßen. Sie erweckt einen schlummernden Titanen (Dwayne Johnson).
Krachbumm und Pathos
Dieser Meister Proper kann fliegen, Blitze schleudern, geht durch Wände und ist kugelfest – „hard to kill“ also. Seine Talente zeigt der Wüterich in etwa 15 Duellen, die an Klischeehaftigkeit kaum zu toppen sind: Krachbumm, Pathos-Musik, mäßig tolle Effekte.

In London stellten die Schauspieler den Film vor (v.l.): Noah Centineo, Pierce Brosnan, Quintessa Swindell, Dwayne Johnson, Sarah Shahi und Aldis Hodge. © Yui Mok/PA Wire/dpa
Mal schickt der schwarze Adam Söldner zur Hölle, mal prügelt er sich mit Hawkman (Aldis Hodge), Cyclone (Quintessa Swindell) und Dr. Fate (Pierce Brosnan) von der Justice League. Die halten ihn für einen Schurken und machen viel Blabla darum. Die Justice League wird ins Getümmel geworfen, die Figuren sind Skizzen, mit keiner wird man warm. Auch nicht mit Black Adam, der so lange zwischen Gut und Böse laviert, bis es egal ist. Comic-Kino zum Abgewöhnen.