Mehrere Fahrzeuge der Polizei standen am Donnerstagmorgen (22.6.) vor einem Kfz-Betrieb an der Ludwigstraße in Oer-Erkenschwick. Die Einsatzkräfte durchsuchten bei der gemeinsamen Razzia von Polizei und Staatsanwaltschaft Bochum die Geschäftsräume. Gegen den 41-jährigen Werkstattbesitzer aus Oer-Erkenschwick lag ein Untersuchungshaftbefehl des Amtsgerichts Bochum vor. Um 10 Uhr klickten die Handschellen. Bestechung sowie banden- und gewerbsmäßiger Betrug werden ihm vorgeworfen. In zwei Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Bochum stellt der 41-Jährige eine Schlüsselfigur dar, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Firmenräume und Privatwohnungen durchsucht
Drei weitere Personen sind verdächtig, gegen Zahlung von Bestechungsgeldern Bescheinigungen über beanstandungsfreie Hauptuntersuchungen erteilt zu haben, „obwohl die Fahrzeuge zum Teil so erhebliche Mängel aufwiesen, dass sie verkehrsuntauglich waren“, heißt es von der Polizeipressestelle weiter. Auch der Werkstattbesitzer soll daran beteiligt gewesen sein.
Die Einsatzkräfte setzten bei der Razzia zehn Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Bochum in Oer-Erkenschwick und im Kreis Recklinghausen um. „Dabei wurden Firmenräume und Privatwohnungen nach Beweismitteln durchsucht“, erklärt die Polizeipressestelle. Unterlagen und technische Geräte wurden sichergestellt, Vermögenswerte und hochwertige Fahrzeuge gepfändet.
Laut Polizei dauern die Ermittlungen weiter an.
Gewalt-Exzess vor der Werkstatt
Die Kfz-Werkstatt an der Ludwigstraße rückt nicht zum ersten Mal in den Fokus der Ermittlungsbehörden. Im Dezember 2021 sowie im August 2019 fanden hier Razzien statt. 2019 rückte die Polizei mit zehn Gruppenwagen an und unterstützte Beamte von der Bauaufsicht, vom Zoll, der Steuerfahndung und der Gewerbeaufsicht bei der Kontrolle des Betriebs.
Besonderes Aufsehen erregte allerdings ein anderer Vorfall: Am 13. Juni 2017 spielte sich auf dem Garagenhof gegenüber der Autowerkstatt ein Gewalt-Exzess ab, der sich über ein Internet-Video wie ein Lauffeuer verbreitete.
Als zwei Männergruppen aufeinandertrafen, dauerte es nur wenige Sekunden, bis sich eine Art Massenschlägerei entwickelte. Schlagstöcke kamen zum Einsatz, es fielen Schüsse aus einer Pistole.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. Juni 2023.
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