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Durch Corona angeschlagener SV Langschede verliert: Spieler wird schwarz vor Augen
Fußball
RW Unna ist doppelt motiviert, wenn es gegen den SV Langschede geht. Aber die Platzherren waren durch Corona geschwächt. Einem Spieler wurde zudem noch während des Spiels schwarz vor Augen.
Nur RW Unna kann den SV Langschede in die Knie zwingen. Die Ruhrstädter kassierten in der laufenden Saison erst ihre zweite Niederlage - und wieder gegen den Traditionsklub aus Unna.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
SV Langschede - RW Unna
0:2 (0:2)
Schon vor der Partie war vielen klar, dass der Tabellendritte aus Langschede im Derby an der B233 gegen die Rot-Weißen einen schweren Stand haben würde. Vier Coronafälle - darunter ausgerechnet der starke Keeper Christopher „Katze“ Sander - gesellten sich zu den verletzungsbedingten Ausfällen. Aber: Langschede zog nicht die Verlegungs-Option. Trainer Stefan Kortmann: „Wir pfeifen zwar aus dem letzten Loch, aber es ist mit Unterstützung aus der Zweiten je genügend Personal da.“ Respekt!
40-jähriger Routinier Christian Radzko gibt sein Comeback
Und der Langscheder Kader stellte sich quasi von selbst auf: Markus Brüggemann rückte zwischen die Pfosten und mit Jan-Philipp Clausen stand sogar ein Reservespieler in der Start-Elf. Und als nach 35 Minuten Dominik Essmann mit Kreislaufproblemen ausgewechselt werden musste, gab es sogar das Comeback des 40-jährigen Christian Radzko im Angriff. „Ich bin Ur-Langscheder, wenn man mich braucht, dann bin ich da“, erklärte er ganz selbstverständlich.

Der 40-jährige Christian Radzko - hier gegen Unnas Kevin Gomulka - wurde nach 35 Minuten eingewechselt und hatte auch zwei gute Chancen. © Thorsten Teimann
Kurz: Der SV Langschede verkaufte sich teuer, kassierte aber im ersten Durchgang die beiden Gegentreffer von Mansour Yousofi (21.) per Kopf und durch Matthias Lage (40.). Kortmann: „Der zweite Treffer war kurios: Wir klären, aber der Ball rollt irgendwie über den Rücken unseres Spielers auf den Fuß des Stürmers - ärgerlich.“
Dominik Essmann muss mit Kreislauf-Problemen vom Spielfeld
Aber der SVL-Trainer brachte es auf den Punkt: „Unna war spielerisch stärker. Aber das war aufgrund unserer personellen Situation auch klar. Jeder hat Vollgas gegeben, aber spielerisch war das nicht zu packen.“ Zur Auswechslung von Dominik Essmann meinte er: „Ihm ging es schon zu Beginn nicht so. Essmann ist dann schwarz vor Augen geworden, da musste er raus.“ Der Langscheder verließ noch während des Spiels die Platzanlage.
Jonas Appelhoff, Spielführer von RW Unna, war nach dem Sieg spürbar besser drauf: „Wir waren heute motoviert, man kennt sich halt ganz gut. Wir hatten von unserem Trainer aber auch einen klaren Plan mit auf den Weg bekommen, den wir konsequent umgesetzt haben.“
SVL: Brüggemann - Emde, Chandikok, Wilke, Clausen (75. Poschmann), Büscher, N. Brewedell, L. Brewedell (75. Henning), Weistropp, Essmann (35. Radzko), Schorsch (77. Miedtank)
RWU: Lüttecken - Schütz, Stagat, Yousofi (89. Gomulka), Appelhoff, Lage (60. Okumak), Böhne, Buschhaus, Tiller, Czaja, Gnatowski (83. Zienert)
Tore: 0:1 Yousofi (21.), 0:2 Böhne (40.)
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
