„Dungeons and Dragons – Ehre unter Dieben“ Bridgerton-Star Page kämpft gegen Drachen

Von Kai-Uwe Brinkmann
„Dungeons and Dragons – Ehre unter Dieben“
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Filmadaptionen von Video- oder Rollen-Spielen genießen nicht den besten Ruf. In „Tomb Raider“, „Mortal Combat“, „Resident Evil“ und Co. meistern austauschbare Figuren einen beliebigen Action-Parcours, Psychologie und Zwischentöne glänzen durch Abwesenheit. Soweit das Klischee.

Es geht auch anders, wie „Dungeons and Dragons – Ehre unter Dieben“ demonstriert. Vorlage ist ein Spiel, das seit 1974 auf dem Markt ist. Mit Würfel, Figuren, Stift und Papier bewaffnete Rollenspieler bilden Gruppen, die auf dem Brett oder in Gemäuern nach fixen Regeln Gefahren trotzen.

Vergnüglicher Streifzug

Wer die Kinokarte kauft, braucht all das nicht zu wissen. Ihn erwartet ein vergnüglicher Streifzug durch eine mittelalterliche Welt. In der Drachen, Eulenbären, Panther mit Tentakeln und andere Fabelkreaturen existieren.

Wo Mythen, Magie und Gegenzauber höchst real sind. Wo Tote zum Sprechen gebracht werden, Gestaltwandler in die Körper von Katzen, Mäusen, Rehen schlüpfen und Potentaten Reichtum anhäufen.

„Dungeons and Dragons – Ehre unter Dieben“
Führt das magische Portal die Diebe in die Festung? Noch rätseln Holga (Michelle Rodriguez, v.l.), Simon (Justice Smith), Edgin (Chris Pine) und Doric (Sophia Lillis), ob sie mit diesem Trick ans Ziel gelangen. © Aidan Monaghan

Gefängnisturm im Eis

Kurzum: Der Film (Regie: John Francis Daley und Jonathan Goldstein) wird in Optik und Inhalt zu einem „Best of“ des Fantasy-Genres. Die Ausstattung (Rüstungen, Waffen, Interieurs) ist ein Hingucker, nicht weniger detailversessen gingen Set-Designer und Computertrickser zu Werk.

Ob ein Gefängnisturm im Eis, die mächtige Burgfeste oder unterirdische Katakomben – in puncto Illusionstechnik muss sich der Film vor „Herr der Ringe“ oder „Game of Thrones“ nicht verstecken. Mit denen teilt er ein Faible für schwelgerisch fotografierte Landschaften.

Tolle Besetzung

Schön und gut. Aber alles wäre bloß kalte, seelenlose Pracht ohne Darsteller, die ein Fantasialand mit Leben füllen. Das bestens aufgelegte Ensemble von „Dungeons and Dragons“ zeigt, wie es geht.

Chris Pine ist als Edgin zu sehen, Kopf einer Truppe, die eine Mutprobe nach der anderen meistert, um einen Rififi-Coup gegen eine Festung zu landen. Sie wollen einen Schatz mopsen und Edgins Tochter aus den Klauen eines Verräters (schön aasig: Hugh Grant) befreien.

„Dungeons and Dragons – Ehre unter Dieben“
Edgin (Chris Pine) steht in der Arena einem Panther-Wesen mit Tentakeln gegenüber. © Paramount Pictures and eOne

Hinreißende Druidin

Michelle Rodriguez spielt die Barbarin Holga, Justice Smith einen Zauberer voller Zweifel, die hinreißende Sophia Lillis eine Druidin. Der Adonis und Frauenschwarm Regé-Jean Page (aus der Serie „Bridgerton“) mimt den ritterlichen Helfer. Die Charakter-Chemie stimmt, Witze und Frotzeleien zünden. Popcorn-Kino der angenehmen Sorte.

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