Dürfen Lehrkräfte geimpfte Schüler zum Corona-Test verpflichten? Was das Land NRW dazu sagt
Coronavirus
Dürfen Lehrkräfte geimpfte Schülerinnen und Schüler aus Vorsicht dazu verpflichten, sich trotz Impfung in der Schule auf Corona testen zu lassen? Das Land NRW hat diese Frage entschieden.
Seit April müssen alle Schülerinnen und Schüler mindestens zweimal in der Woche auf das Coronavirus getestet werden. Es gibt aber auch Schülerinnen und Schüler, die von einer Corona-Infektion genesen sind. Zudem sind inzwischen auch Schüler geimpft, da es seit einigen Wochen eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission für 12- bis 17-Jährige gibt.
Und Schulen machen keine Ausnahme von den ansonsten in der Gesellschaft geltenden Regeln. Das Schulministerium stellt auf unsere Anfrage hin klar: „Für den Schulbesuch gilt in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich die sogenannte 3G-Regel, das heißt: Am Unterricht dürfen alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die geimpft, genesen oder getestet sind.“
Wo Vorsicht in den Schulen ihre Grenzen hat
Was aber ist, wenn Lehrerinnen und Lehrer vorsichtshalber doch auch von ihren geimpften und genesenen Schülerinnen und Schülern erwarten, sich regelmäßig in der Schule testen zu lassen? Weil das möglicherweise einfacher zu handhaben und zu kontrollieren ist oder weil man so alle Kinder und Jugendlichen einer Klasse oder eines Kurses gleich behandeln kann?
Auf Anfrage unserer Redaktion hieß es aus dem Schulministerium, dass „im Einzelfall aus besonderem Anlass auch bereits geimpfte Schülerinnen und Schüler über das Gesamtkontingent der Schule getestet werden“ können. Diese Tests müssten weder die Schule noch die Schüler bezahlen. Allerdings, so das Ministerium, stehe eines auch fest: „Nicht vorgesehen ist, dass dauerhaft ganze Schulen vollständig getestet werden. Hierfür besteht keine Rechtsgrundlage.“
Außerdem wies das Ministerium auf einen anderen wichtigen Punkt hin: „Ebenso wenig können die Schulen immunisierte, das heißt also vollständig geimpfte oder genesene, Schülerinnen und Schüler zu einer ,ergänzenden‘ Testung verpflichten.“ Das wird viele erleichtern, denn so ein Test ist alles andere als angenehm.
Ulrich Breulmann, Jahrgang 1962, ist Diplom-Theologe. Nach seinem Volontariat arbeitete er zunächst sechseinhalb Jahre in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, bevor er als Redaktionsleiter in verschiedenen Städten des Münsterlandes und in Dortmund eingesetzt war. Seit Dezember 2019 ist er als Investigativ-Reporter im Einsatz.