Update vom 13.12., 17.15 Uhr: Aus einer gemeinsamen Presseerklärung von Staatsanwaltschaft Essen und Polizeipräsidium Recklinghausen gehen erste Hintergründe zu den Razzien, bei denen am Donnerstag (12.12.) insgesamt vier Männer festgenommen wurden, hervor. Ihnen wird vorgeworfen, den Transport von Drogen aus Süd- und Mittelamerika über den Flughafen Frankfurt nach Deutschland organisiert und durchgeführt zu haben. Dabei sollen zwei Bundespolizisten das Rauschgift im Bereich des Flughafengeländes transportiert haben. Die anderen beiden Männer sollen unter anderem als Auftraggeber und Vermittler fungiert haben.
Mithilfe von Polizei-Spezialeinheiten wurden in Frankfurt, Essen und Siegburg ein 23-jähriger Deutscher aus Oberhausen, ein 25-jähriger Deutscher aus Oberhausen, ein 40-jähriger Deutsch-Marokkaner aus Bottrop sowie ein 43-jähriger Deutscher aus Essen festgenommen. Zwei der Verdächtigen sind Angehörige der Bundespolizei. Gegen alle vier liegen Untersuchungshaftbefehle vor, sie sollen einem Haftrichter vorgeführt werden.
Vorausgegangen war ein umfangreiches Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Essen und des Polizeipräsidiums Recklinghausen mit Unterstützung der Bundespolizei, etwa am Flughafen Frankfurt. Mit anderen Worten: Die Beamten dort trugen zur Festnahme ihrer eigenen Kollegen bei.
Obendrein haben am Donnerstag in Essen, Oberhausen, Bottrop und Düsseldorf Durchsuchungen stattgefunden. Dabei wurden nach Angaben der Behörden „nicht geringe Mengen Betäubungsmittel (Kokain), Bargeld, Mobiltelefone und drei Fahrzeuge sichergestellt“. Nun schließen sich weitere Untersuchungen, etwa die Auswertung von Datenträgern, an.
Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen spricht von einem „hervorragenden Ermittlungserfolg“: „Durch das umfangreiche Verfahren konnten kriminelle Strukturen umfangreich aufgedeckt werden. Die Ermittler haben akribisch und hochprofessionell die internationalen und arbeitsteiligen Zusammenhänge erhellt“, lobte sie die Zusammenarbeit der einzelnen Behörden.
So haben wir bislang berichtet: Noch hält sich die Kreispolizeibehörde in Recklinghausen mit Details zu der konzertierten Aktion von Donnerstag (12.12.) zurück. Sprecher Andreas Lesch bestätigt auf Anfrage dieser Redaktion allerdings, was mehrere Medien übereinstimmend berichten: Es gab Durchsuchungen im Zuge von Ermittlungen gegen mutmaßliche Drogen-Schmuggler und auch mehrere Festnahmen. Unter den Verdächtigen sollen sich auch zwei Bundespolizisten befinden.
„Der Einsatz wurde federführend von Recklinghausen aus geführt“, sagt der Polizeisprecher weiter. Die Soko „Pato“ habe die Razzien in mehreren Objekten in Bottrop, Essen, Oberhausen, Siegburg, Düsseldorf und Frankfurt am Main veranlasst.
Demnach gingen schwer bewaffnete Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) gegen den mutmaßlichen Drogenschmuggler-Ring vor. Vier Männer sollen im Zuge der Durchsuchungen festgenommen worden: Laut „Bild“-Zeitung ein Marokkaner (40) und drei Deutsche (23, 25, 43). Und: Zwei der mutmaßlichen Dealer sollen selbst bei der Bundespolizei arbeiten. Einer von ihnen sei an seinem Arbeitsplatz am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Alle Verdächtigen sollen sich inzwischen in Untersuchungshaft befinden.