Auf dem Hohenbuschei-Gelände
Dortmund bekommt ein "Premium-Kino"
Die Chancen stehen gut, dass Dortmund bald ein neues Kino bekommt - in "Premium-Version" - und zwar auf dem Hohenbuschei-Gelände. Politiker stimmten jetzt gegen den Willen der Stadtverwaltung für die Kino-Pläne. Wir erklären, was es mit dem Konzept Premium-Kino auf sich hat.
Vorbilder für ein Premium-Kino, wie es auf dem Hohenbuschei-Gelände entstehen soll, gibt es in Köln, München, Frankfurt und Berlin. Dort betreibt die Flebbe-Gruppe Kinos unter dem Titel "Astor Film-Lounge". Die Center sind kleiner als die üblichen Multiplex-Kinos, setzen auf Ambiente, Komfort und Service - von der Garderobe bis zum weiten Sitzabstand. Statt Popcorn gibt es Finger Food, statt Mega-Cola Cocktails.Im Blick haben die Betreiber damit vor allem ein älteres Publikum, das die üblichen Multiplex-Kinos meidet oder bislang nach Bochum, Unna oder Lünen fährt, um ein Kino zu besuchen. "Wir wollen ältere Kinogänger zurückgewinnen und den Kinoabend zu einem Erlebnis machen", erklärt Projektentwickler Reinhard Ottmann.
auf einer größeren Karte anzeigen Für Dortmund sind laut Ottmann fünf bis sechs Säle und eine Gesamtkapazität von 700 bis 800 Plätzen geplant. Das Haus soll über die Kino-Nutzung hinaus auch als Kultur- und Veranstaltungszentrum dienen.
Ganz neu sind die Überlegungen nicht. Schon in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Überlegungen, ein so genanntes Premium-Kino in Dortmund einzurichten. Denn in Sachen Kino-Besuch hinkt Dortmund anderen Städten weit hinterher. Jetzt sind die Entwickler bei der Standortsuche auf das Hohenbuschei-Gelände gestoßen - auf einem Grundstück ganz in der Nähe des BVB-Trainingszentrums. "Ein Premium-Kino neben dem Premium-Fußballverein", meint Reinhard Ottmann.Der Ausschuss setzte sich mit der Entscheidung, die Kino-Ansiedlung auf dem Hohenbuschei-Gelände zu ermöglichen, wie zuvor die Bezirksvertrretung Brackel über eine Empfehlung der Verwaltung hinweg. Sie hält das Areal in einem Gewerbegebiet für ungeeignet, sieht ein neues Kino lieber in der Innenstadt oder die Nähe eines Stadtteilzentrums. Wenn der Bebauungsplan nun so umgesetzt wird, könnte das neue Kino nach Hoffnung von Ottmann bis Herbst 2015 eröffnen.