Do It Yourself Eine wunscherfüllende Hassliebe

Do It Yourself: Eine wunscherfüllende Hassliebe
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Nicht falsch verstehen, DIY ist eine tolle Sache. Anstatt sich neue Sachen zu kaufen, die auf den Geldbeutel, die Umwelt und unseren Konsum schlagen, nimmt man die Dinge einfach selbst in die Hand und strickt sich den nächsten Winterpullover eben selbst. Schön und gut, aber schon mal darüber nachgedacht, dass man nach dem zehnten Projekt einfach keine Lust mehr hat?

Von Möbel bis Schmuck

Ich selbst habe gefühlt schon alles ausprobiert, was man selbst machen könnte. Gemeinsam mit meinen treuen Helfern (meinem Vater und meinem Partner) habe ich schon eine eigene Bibliothek gezimmert, mit meiner Mama einen gebrauchten Sessel neu bezogen, einen alten Sekretär restauriert, Wandverkleidungen gebastelt und auch die Decke mit einem aufwendigen Motiv selber bemalt, weil mir eine schöne Fototapete einfach viel zu teuer war. Vor kurzem habe ich sogar angefangen meinen Schmuck selber zu machen. Also ja, ich habe schon einiges in treuster DIY-Manier erschaffen, und jetzt habe ich einfach keine Lust mehr.

Ich habe keine Lust mehr fünf Mal am Tag in den Baumarkt zu rennen, weil man eine klitzekleine Kleinigkeit bei der Planung vergessen hat oder unzählige Geschäfte abzuklappern, weil man nie genau das findet, was man gerade braucht – denn wenn ich es schon selber mache, dann soll es auch perfekt sein. Und auch Farbe und Pinsel kann ich nicht mehr ansehen, weil ich schon viel zu oft stundenlang darauf warten musste, dass die vorherige Farbschicht endlich anständig getrocknet ist. Mal abgesehen davon, wie unfassbar viel Zeit ich bereits in solche Projekte stecken musste.

Es nimmt kein Ende

Gerade in umwelttechnischer Sicht ist DIY eine wunderbare Lösung um Neues aus Altem zu erschaffen – genau das liebe ich am Selbermachen. Davon abgesehen, dass man sich dadurch alles mögliche nach den eigenen Wünschen gestalten kann. Möchte ich eine goldene Drachenlampe haben, kann ich mir eine zusammenbasteln und muss nicht stundenlang das Internet oder die Geschäfte durchforsten ohne am Ende den Warenkorb zu füllen.

Aber manchmal ist es eben auch ganz schön, sich in den neu gekauften Pullover zu kuscheln, ohne vorher eine aufwendige Stickerei darauf zu verewigen und einfach nichts zu tun. DIY ist nun einmal nur so lange schön, wie man Lust und Zeit darauf hat.

Da wartet übrigens schon das nächste Projekt auf mich – die Drachenlampe nämlich...