Joey King spielt eine mutige Prinzessin, die mit dem Schwert umgehen kann. Filmfans werden sich daran erinnern, dass sie als Mädchen schon im Actionkracher „White House Down“ den Bösewichten das Leben schwer machte. © Simon Varsano/2022 20th Century Studios
Disney plus zeigt mit „The Princess“ eine Braut, die sich viel traut
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Bei Disney plus spielt Joey King eine Königstochter, die Macht und Ehre ihrer Familie retten will. „The Princess“ greift zum Schwert und zeigt den Kerlen, wo es lang geht.
Das Kamera-Auge fliegt auf eine Burg zu. Es tastet sich den Turm hinauf, durchs Fenster in die oberste Kammer, wo eine junge Frau auf dem Bett schlummert. Dornröschen, die wachgeküsst werden will?
Die Schöne schläft gar nicht
Ah, ihre Hände liegen in Ketten, und sie tut nur so, als ob sie schlafe. Nein, das ist nicht Dornröschen, und „The Princess“ (zu sehen bei Disney plus) ist sicher kein romantisches Märchen.
Sondern ein Mittelalter-Actiondrama im Geiste von „Stirb langsam“, wo eine Amazone mit Schwert ein Gebäude von Schurken säubert. Bruce Willis trug weißen Feinripp, Joey King als Prinzessin trägt ein weißes Brautkleid, das sie nach und nach abstreift. Bis nur ein Tüllkeidchen übrig ist, kombiniert mit Stiefeln und Panzerwams sieht es aus wie die Punk-Rüstung eines heutigen „Riot Grrrls“. Alles klar, eine Geschichte mit Frauenpower-Grundierung.
Eine Hochzeit sollte erzwungen werden
Das Brautkleid war ein Zwangskostüm. Am Vortag ließ die Prinzessin die Trauung platzen. Worauf der Bräutigam (Dominic Cooper) die Burg stürmt, die Königsfamilie festsetzt und die Ehe erpressen will, die ihn zum Thronfolger macht.
Nicht mit der Prinzessin. Die streift die Ketten ab, vermöbelt ihre Bewacher und kämpft sich durch den Turm. Schön, dass sie Geheimgänge kennt und von einer asiatischen Schwertmeisterin (Veronica Ngo) ausgebildet wurde. Joey King spielt quasi eine Lara Croft, die gegen Harnische und Kettenhemden antritt.
Lauter Dreckskerle
Beifall ist ihr sicher, die Widersacher sind Dreckskerle und Abziehbilder viehischer Machos. Kraft kontert die Prinzessin mit Geschmeidigkeit, in ihren Duellen macht Joey King eine gute Figur. Dramaturgisch gibt es keine Überraschungen, kurzweilig ist die Meuchelei (Regie: Le-Van Kiet) aber doch. Olga Kurylenko wartet als Endgegnerin: viel Feind, viel Ehr‘ für die Heldin dieses rabiaten Actionmärchens.
