Der Mühlpfad in Unna ist ein regelrechtes Tretminenfeld

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Der Mühlpfad in Unna ist ein regelrechtes Tretminenfeld

rnÄrgernis Hundekot

Für die ärgerlichen Hinterlassenschaften auf dem Gehsteig soll es in Mühlhausen nun bald eine einfache Lösung geben, aber ob diese auch tatsächlich genutzt wird, hängt vom Gewissen der Hundehalter ab.

Unna

, 17.07.2018, 16:46 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Das Schwein ist immer am anderen Ende der Leine.“ Mit diesem Zitat eines Anwohners bringt Dietmar Griese das Hundekot-Problem am Mühlpfad (und eigentlich überall) auf den Punkt. Denn: Entweder es ist kein Problem, oder der Mensch ist daran Schuld. Den Tieren lässt sich schließlich in keinem Fall ein Vorwurf machen. Griese ist Ortsvorsteher in Mühlhausen-Uelzen und kennt dieses leidige Thema bereits zur Genüge. „Ich habe mir die Sache natürlich auch selbst vor Ort angeschaut und muss sagen, das ist für die Anwohner unzumutbar.“ Diesen stinkt die Sache im wahrsten Sinne nämlich bereits seit Jahren.

„Rücksichtsloses Verhalten“

Schon 2011 wandte sich Udo Kocsis an unsere Redaktion, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Er wohnt in der Gegend am Mühlpfad und der Spießroutenlauf um die Tretminen herum nervt jeden Tag. Nun kam es aber zu einem Fall, der bei ihm das Fass zum Überlaufen brachte. Direkt am Fuß einer kleinen Treppe, die besonders auch von Kindern genutzt wird, die auf den dort gelegenen Spielplatz in Mühlhausen wollen, lagen nicht nur eine, sondern gleich mehrere dicke braune Würste. Genau so, dass man den gesamten Vorbereich der Treppe fast überspringen musste, um unbeschadet passieren zu können. „Ich wohne jetzt seit 34 Jahren hier und schaue mittlerweile nur noch nach unten auf die Straße, wenn ich dort entlanggehe“, so Kocsis. „Aber gerade Kinder tun das eben nicht, wenn sie auf dem Weg zum Spielplatz sind.“ Dieses Verhalten von Herrchen und Frauchen, die die Hinterlassenschaften ihrer Tiere einfach liegen lassen, sei schlicht rücksichtslos.

Gerade am Ende der kleinen Treppe muss man schon einen großen Schritt um die Tretmine herum machen.

Gerade am Ende der kleinen Treppe muss man schon einen großen Schritt um die Tretmine herum machen. © privat

Bußgeld von 55 Euro möglich

Beim Thema Rücksichtslosigkeit von Hundehaltern im Bereich des Spielplatzes kann Ortsvorsteher Griese sogar noch einen draufsetzen: „Wir hatten das auch schon, dass Halter ihre Hunde dort auf den Spielgeräten herlaufen ließen. Das geht natürlich gar nicht.“ Zumal gerade diese Bereiche besonders geschützt sind und Hunde dort überhaupt keinen Zutritt haben. Wer seinen Hund mit auf den Spielplatz nimmt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Aber auch ein Haufen auf der Straße kann teuer werden. „Beim ersten Verstoß wird nur ermahnt, der zweite kostet dann schon bis zu 55 Euro“, sagt Christoph Ueberfeld. Der Pressesprecher der Stadt Unna weist jedoch darauf hin, dass besonders Wiederholungstäter viel tiefer in die Tasche greifen müssen: „Da können wir schon im vierstelligen Bereich landen.“

Das große Problem an der Sache ist, dass die wenigsten Halter in flagranti erwischt werden. Das sagt auch Anwohner Kocsis: „Wir liegen ja jetzt auch nicht Tag und Nacht auf der Lauer, sondern bekommen nur die Resultate zu sehen.“ Wenn Kocsis jedoch einen Halter beobachtet, der sich nicht um die Hinterlassenschaft seines Vierbeiners kümmert, spricht er ihn stets darauf an. „Einmal bin ich einem Hundehalter zufällig ein paar Minuten später in der Bäckerei begegnet, das war ihm schon sichtlich unangenehm, als ich ihn vor den anderen Kunden auf sein Verhalten angesprochen habe“, berichtet der Anwohner.

Spender für Kotbeutel geplant

Am besten sei es aber, wenn man eine einfache und rasche Lösung finden könnte und sich diese unangenehmen Gespräche vermeiden ließen. Genau eine solche Lösung scheint nun zum Greifen nah. „Wir haben kürzlich Kontakt mit dem Bürgermeister gehabt und angefragt, ob sich an der entsprechenden Stelle nicht ein Mülleimer mit einem Spender für Hundekotbeutel aufstellen ließe“, sagt Ortsvorsteher Griese. Die Resonanz aus dem Rathaus sei sehr positiv gewesen und die Anfrage auch bereits an die Stadtbetriebe weitergeleitet, die letztlich einen solchen Behälter vor Ort aufstellen werden. Sobald der feste Termin bekannt ist, will Griese alle betreffenden Anwohner noch einmal gesondert informieren. Vielleicht bringt ja ein Hundekotbeutelspender auf dem Silbertablett die absolut Unverbesserlichen dazu, ihrer Pflicht endlich nachzukommen.