Tierische Premiere in Datteln-Ahsen Flamingo gibt stundenlanges Gastspiel im Lippedorf

Tierische Premiere in Ahsen: Flamingo gibt Gastspiel im Lippedorf
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Die Entdeckung machte am Morgen des Ostermontags in Datteln-Ahsen schnell die Runde. Und es war kein Aprilscherz. Im Bereich Recklinghäuser Straße/Ostlevener Weg, den man im Lippedorf die Ahsener Seenplatte nennt, weil sich dort nach starkem Regen große Wasserflächen bilden, tummelte sich ein Flamingo.

„Wir haben hier seit Jahren Störche. Aber einen Flamingo, den haben wir hier noch nie gesehen“, sagt der Ahsener Heinrich Sonntag im Gespräch mit unserer Redaktion. Er gehörte mit seiner Familie zu den „Schaulustigen“, die sich den seltenen Besuch einmal aus der Nähe anschauen wollten. „Von 9 bis 18 Uhr war der Flamingo dort, bevor er weiter flog“, erzählt der Ahsener.

Aber wie kommt ein Flamingo nach Ahsen? Genau beantworten lässt sich diese Frage natürlich nicht. Aber Ulrich Kamp, Vogelexperte beim Naturschutzbund, hat da zwei Vermutungen, die darauf beruhen, dass der Flamingo an beiden Beinen beringt war. Eine Möglichkeit sei, dass er aus einem Zoo ausgebüxt ist. Flamingos würden dort ja nicht angeleint.

Auf dem Weg zum Zwillbrocker Venn?

Eine zweite Variante: Der Flamingo könnte auf dem Weg zum Zwillbrocker Venn gewesen sein. Das befindet sich nahe der holländischen Grenze im Kreis Borken und beherbergt nach Angaben von Ulrich Kamp die nördlichste Flamingo-Population in Deutschland. Besonders zu Beginn der Brutzeit können bis zu 70 Flamingos im Venn beobachtet werden. Die im Zwillbrocker Venn geschlüpften Flamingos werden seit 1995 mit ca. 5,5 cm langen roten Plastikringen mit weißer Einschrift beringt. So lassen sich die Einzeltiere eindeutig identifizieren. Flamingos sind bekanntlich keine einheimischen Vögel. Der Klimawandel und die milden Winter sorgen aber dafür, dass sich die Tiere laut Ulrich Kamp inzwischen auch in unseren Breiten aufhalten.