Hansi Flick packte spontan mit an, um den omanischen Gastgebern im kleinen Presseraum des Sultan-Kabus-Stadions beim Aufbau der schweren Werbetafel für die DFB-Pressekonferenz zu helfen. Viel Arbeit wartet auf den Bundestrainer nach der eher Bedenken schürenden WM-Generalprobe beim glücklichen 1:0 gegen eine couragiert aufspielende Auswahl des Oman auch nach dem Flug von Muskat nach Doha am Donnerstag und dem Bezug des WM-Quartiers im Norden von Katar.
Flick-Lob für Debütant Füllkrug
Zugleich versprach und mahnte er: „Jeder Einzelne hat das Spiel gegen Japan im Blick und wird absolut fokussiert sein. Ich bin absolut überzeugt, dass wir da eine andere Mannschaft sehen, auch eine andere Körperlichkeit, die auch gebraucht wird und notwendig ist, wenn wir in dem Turnier bestehen wollen.“ Am Mittwoch kommender Woche braucht es im Chalifa International Stadion in Al Raijan Akteure wie Niclas Füllkrug, dem Gewinner des Abends von Maskat.
Der Bremer Torjäger lieferte im ersten Länderspiel mit seinem Siegtreffer in der 80. Minute auf Anhieb das, was Flick sich bei der Nominierung des klassischen Neuners erhofft hatte. „Ich hatte der Mannschaft gesagt: Zeigt, dass ihr bereit seid für Katar, für die WM! Er hat es gezeigt!“ Füllkrug sei sehr präsent im Sturmzentrum gewesen. „Er hat einige Abschlüsse gehabt, er hat ein Tor gemacht. Daran werden Stürmer gemessen“, lobte Flick.
DFB-Team: Müller und Rüdiger im Aufbautraining
Besser hätte es für Füllkrug beim Debüt im Nationaltrikot gar nicht losgehen können mit der möglichst langen WM-Reise. „Am Ende freue ich mich, dass ich helfen konnte“, sagte der 29-Jährige. „Man konnte eh nicht so viel erwarten. Das war das erste Ankommen hier in der Region“, urteilte Kapitän Manuel Neuer nach dem finalen Test. Ohne Jamal Musiala, Serge Gnabry und auch Mario Götze fehlte offensiver Esprit.
Auch Abwehrhüne Niklas Süle wurde komplett geschont. Dazu befinden sich Thomas Müller und Antonio Rüdiger weiter im Aufbautraining. Flick hält fest an seinem WM-Einstiegsplan, an den er felsenfest glaubt. Donnerstag Reisetag, Freitag ist frei - und dann beginnt am Samstag der intensive Trainings-Countdown für Japan. „Ich denke, das ist die richtige Entscheidung“, sagte Flick, bevor er das Stadion in Maskat verließ.
Das Interesse am DFB-Testspiel gegen den Oman hat sich bei den Fernseh-Zuschauern in Grenzen gehalten. Lediglich 4,26 Millionen Menschen schauten im Durchschnitt am Mittwochabend beim 1:0-Sieg gegen den Oman bei RTL zu. Das entspricht nach Angaben des Senders einem Marktanteil von 19,3 Prozent. Zum Vergleich: Das vorherige Länderspiel Ende September gegen England sahen durchschnittlich 7,58 Millionen bei RTL. Die Partie der DFB-Auswahl im Oman war allerdings – anders sonst üblich – bereits um 18 Uhr angepfiffen worden.