Corona-Zahlen sinken Der Anfang vom Ende der Pandemie oder nur eine Verschnaufpause?

Corona-Zahlen sinken : Das Anfang vom Ende oder nur Verschnaufpause?
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Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein wollen die Isolationspflicht für Corona-Infizierte kippen. Schleswig-Holstein will zudem die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs aufheben.

Fast scheint es, als sei das Ende der Corona-Pandemie nahe. Das Problem dabei ist: Noch sprechen viele Zahlen und Daten eine andere Sprache.

Dabei muss man zunächst feststellen: Ja, die Zahl der Neuninfektionen mit dem Coronavirus ist in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen.

Nach der Spitze der Herbstwelle Mitte Oktober haben wir jetzt wieder etwas das Niveau von Mitte September erreicht, allerdings: Der Rückgang bei den Neuinfektionen war in den vergangenen sieben Tagen lange nicht mehr so stark wie in den Wochen davor.

Zudem zeigt ein Vergleich zwischen den Bundesländern, dass die Zahl der Neuinfektionen in den nördlichen Bundesländern, inklusive Nordrhein-Westfalen, nicht so kräftig ausfällt wie im Süden der Republik.

Auch in den Krankenhäusern ist alles andere als Entwarnung angesagt. Der Anteil der Intensiv-Betten, die durch Corona-Patientinnen und Patienten belegt sind, stagniert bei 6,4 Prozent. Noch immer müssen rund 400 Corona-Kranke beatmet werden.

Und schon gar keine positive Entwicklung gibt es bei der Zahl der Menschen, die an oder mit einer Corona-Infektion vor sterben. Nach wie vor meldet das Robert-Koch-Institut Woche für Woche rund 1.000 Corona-Tote. Das sind wenig gute Aussichten jetzt, wo der Winter langsam, aber sicher näher rückt.

Sowohl im Winter 2020/ 2021 als auch im Winter 2021/ 2022 setzte nämlich im Laufe des Novembers eine riesige Corona-Welle ein, die dann jeweils im Dezember und Januar viele Kliniken an den Rand der Belastung brachte und auch die Todeszahlen in die Höhe schnellen ließ.

Aktuell ist eine solche neue Winterwelle noch nicht in Sicht. Das mag allerdings auch daran liegen, dass wir es in den vergangenen Wochen mit außergewöhnlich hohen Temperaturen zu tun hatten. Dann würde die Pandemie gerade nur so etwas wie eine Verschnaufpause einlegen, um uns dann im Winter noch mal – womöglich mit einer neuen, noch ansteckenderen Variante – so richtig zu quälen.

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