Coronavirus legt die Kulturszene in der Region lahm: Theater, Opernhäuser, Konzertsäle

© Fotos TuP/Theater Dortmund/MiR/Theater Hagen

Coronavirus legt die Kulturszene in der Region lahm: Theater, Opernhäuser, Konzertsäle

rnVorstellungen abgesagt

Alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern sollen abgesagt werden, fordert die Landesregierung. Aber welche Konzerte oder Theatervorstellungen abgesagt werden, ist unterschiedlich.

Dortmund

, 11.03.2020, 18:34 Uhr / Lesedauer: 3 min

So gehen die großen Kultur-Häuser in der Region mit dem Coronavirus um:

Theater Dortmund

Das Theater Dortmund sagt alle Vorstellungen im Opernhaus, Schauspielhaus sowie Kinder- und Jugendtheater bis zum 15. April ab. Auch die Konzerte der Philharmoniker finden nicht statt. „Wir bemühen uns um Ersatztermine für alle Vorstellungen“, sagt Sprecher Alexander Kalouti. Eine richtige Premiere von Aubers Oper „Die Stumme von Portici“, wie sie Freitag in dem Opernhaus mit 1180 Plätzen geplant war, wird es jedoch nicht geben, das Stück bleibt aber auf dem Spielplan. Alle Karten behalten ihre Gültigkeit, und das Theater stellt auch gerne Gutscheine aus.

Konzerthaus Dortmund

Das Konzerthaus Dortmund sagt nach Absprache mit der Stadt in seinem Saal mit 1550 Plätzen alle Konzerte bis zum 15. April ab. In dieser Woche betrifft dies das Sinfoniekonzert von Dirigentin Mirga Grazinyte-Tyla, das Popkonzert von Eivør, den Auftritt des WDR-Funkhausorchesters und die Mozart-Matinee. „Wir versuchen für alle Konzerte Ersatztermine zu finden“, sagt Intendant Raphael von Hoensbroech. Die Karten behalten ihre Gültigkeit. Wenn es keine Ersatztermine gibt, stellt das Konzerthaus Gutscheine aus.

Aalto-Oper Essen

Die Stadt Essen hat noch keine Entscheidung getroffen, ob Vorstellungen der Theater- und Philharmonie Essen (TuP) stattfinden. Ob sich für die Premiere von Verdis Oper „Don Carlo“ am Samstag im Aalto-Theater (mit derzeit knapp 1000 verkauften Karten) der Vorhang hebt, wird am Donnerstag entschieden. Das gilt auch für das Grillo-Theater in Essen.

Philharmonie Essen

Das Konzert mit Anne-Sophie Mutter am Samstag in der Philharmonie ist mit 1909 Besuchern ausverkauft. Nach dem Erlass der Landesregierung darf es nicht stattfinden, offiziell bekannt gegeben wurde dies jedoch noch nicht. Das wird die Stadt Essen am Donnerstag tun.

Colosseum Essen

Mit 1400 Plätzen gehört das Colosseum Essen zu den größeren Häusern in der Region. Dennoch bleibt der Spielbetrieb dort zunächst bestehen. Für die Show „Sinatra and friends“ sind weniger als 1000 Karten verkauft worden. „Wir beobachten das genau“, sagt Daniela Grede, Sprecherin der Semmel Concerts Entertainment GmbH. Semmel hat einen vorbildlichen Service: Auf der Internetseite www.semmel.de/corona finden Besucher ständig aktualisierte Informationen zu Absagen, es gibt auch Hygiene-Tipps und Anweisungen zur Rückgabe der Karten. Wenn der Veranstalter absagt, erstattet er den Kaufpreis zurück; Besucher, die aus Angst vor Ansteckung nicht kommen möchten, bekommen ihr Geld nicht zurück.

Musiktheater im Revier

Das Musiktheater im Revier (MiR) in Gelsenkirchen hat den Spielbetrieb bis auf weiteres eingestellt. – Im Großen Haus mit 1024 Plätzen und im Kleinen Haus. „Wir proben weiter, so dass wir sofort weiterspielen können“, sagt Sprecherin Anna-Lea Knubben. Bereits erworbene Karten für Veranstaltungen bis einschließlich 19. April 2020 können gegen spätere Termine oder Gutscheine getauscht werden, oder der Kaufpreis wird zurückerstattet. Das MiR bittet die Karteninhaber jedoch, sich schriftlich zu melden: E-Mail theaterkasse@musiktheater-im-revier.de oder per Post: Musiktheater im Revier, Theaterkasse, Kennedyplatz 45881 Gelsenkirchen.

Theater Hagen

Auch das Theater Hagen sagt auf Empfehlung des Krisenstabs der Stadt alle Vorstellungen, Veranstaltungen und Konzerte im Großen Haus sowie in der Stadthalle bis 18. April 2020 ab. Damit findet auch die Premiere der Deutsch-Rock-Revue „Wenn die Nacht am tiefsten ist“ am Samstag nicht statt. Vorstellungen und Veranstaltungen im Lutz sowie die Kammerkonzerte im Kunstquartier Hagen finden zunächst statt. Karten, die an der Theaterkasse oder bei einem Bürgeramt erworben wurden, können ab Mitte nächster Woche an der Theaterkasse zurückgegeben werden.

Schauspiel Bochum

Das Schauspiel Bochum, spielt – wie auch die Bochumer Symphoniker – weiter. „Wir stehen in engem Kontakt mit der Stadt“, sagt Sprecher Alexander Kruse. Die Premiere „All The Sex I’ve Ever Had“ am Samstag in den Kammerspielen soll – wie auch die anderen Vorstellungen – über die Bühne gehen. Wer trotzdem nicht kommen möchte, weil er Angst vor Ansteckung hat, kann die Karte gehen einen Gutschein tauschen oder bekommt das Geld zurück.

Theater Oberhausen

Auch das Theater Oberhausen erhält den Spielbetrieb mit weniger als 400 Plätzen aufrecht und will am Freutag Premiere von „Der Funke Leben“ feiern.

WLT Castrop-Rauxel

Das Westfälische Landestheater aus Castrop-Rauxel spielt ebenfalls weiter. Zurzeit ist das Theater bei Gastspielen unterwegs. Aber auch nie nächste Premiere in der Stadthalle Castrop-Rauxel, „Romy Schneider“ am 27. März, soll in dem Saal mit 600 Plätzen stattfinden. Wer Angst vor Ansteckung hat, kann seine Karten tauschen - auch auf Vorstellungen zu einem späteren Zeitpunkt.


Auch bei den Häusern, die noch spielen wollen, kann sich täglich etwas ändern. Es lohnt sich, nachzufragen.