Einmal im Monat veröffentlicht das Robert-Koch-Institut (RKI) seinen Impfbericht zur Wirksamkeit der Schutzimpfungen gegen das Coronavirus. Auf Seite 17 des am Donnerstagnachmittag (3. November) veröffentlichten neuesten Berichts findet sich eine höchst interessante Nachricht.
Da berichtet das RKI nämlich über eine neue Studie der Weltgesundheits-Organisation WHO (Word Health Organization), an der sich auch das RKI beteiligt hat. Im Mittelpunkt der Studie stand die Frage, wie hoch der Schutz vor einer erneuten Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus durch eine vorangegangene Infektion mit dem Virus ist.
Schutzwirkung einer alleinigen Corona-Impfung hält nicht lange
Es habe sich gezeigt, so fasst das RKI das Ergebnis der Studie zusammen, „dass sowohl die hybride Immunität als auch eine alleinige vorangegangene Infektion einen etwas höheren Schutz gegen eine Omikron-Infektion vermitteln als eine vollständige Grundimmunisierung bzw. Auffrischimpfung alleine“. „Hybride Immunität“ bedeute die „Schutzwirkung, die durch eine Impfung und zusätzlich mindestens eine durchgemachte Infektion erreicht wird, wobei die Reihenfolge der Ereignisse als unerheblich erachtet wird“.
Mit anderen Worten: Wer sich impfen lässt und zudem eine Corona-Infektion durchgemacht hat, hat den besten Immunschutz. Selbst eine überstandene Infektion ohne Impfung bietet noch eine besseren Schutz als eine Impfung allein. Das Problem dabei: Als Ungeimpfter muss man erst einmal eine Corona-Infektion überleben. Die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle ist nach wie vor bei Ungeimpften deutlich höher als bei Geimpften.
Der Haken an der Sache: Immunität hält nicht besonders lange
Allerdings gibt es dabei einen Haken: Die Immunität hält nicht besonders lange an. Das RKI schreibt: „Die Schutzwirkung der hybriden Immunität gegen Reinfektionen lässt zwar deutlich über die Zeit nach, jedoch langsamer als nach Covid-19-Impfung alleine.“
So habe die Studie die Schutzwirkung der hybriden Immunität vor einer Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus nach einem Monat mit 74,1 Prozent angegeben. Nach sechs Monaten lag sie bei 60,4 Prozent und nach einem Jahr nur noch bei 41,8 Prozent. Das ist die schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht: Die Schutzwirkung der hybriden Immunität gegen schwere Verläufe durch die Omikron-Variante liege „anhaltend über 95 Prozent“.
„Maximal“ 13 Prozent Schutz nach 6 Monaten
Und das sind die Werte für Menschen, die „nur“ gegen Corona geimpft sind: Je nach Alter liege, so das RKI, direkt nach einer Impfung der Schutz vor einer Infektion zwischen 41 und 76 Prozent. Nach sechs Monaten betrage der Schutz vor einer Infektion allerdings nur noch „maximal 13 Prozent“.
Gegen schwere Verläufe wie Hospitalisierung oder Tod zeige „die Auffrischimpfung bis zu drei Monate nach der Impfung eine anhaltend hohe Effektivität zwischen 78 und 94 Prozent“, so das RKI. Allerdings zeigen Daten aus dem monatlichen Impfbericht auch, dass eine Infektion mit dem Coronavirus nach wie vor zu einer tödlichen Gefahr werden kann.
Im zuletzt vom RKI ausgewerteten Zeitraum von vier Wochen im September lässt sich die Bedrohung durch das Virus anhand der statistischen Daten sehr gut ablesen. So waren zu dieser Zeit Menschen über 60 Jahre, die lediglich eine Grundimmunisierung gegen das Coronavirus aufwiesen, nur zu 49,9 Prozent vor einer Krankenhaus-Einweisung geschützt. Mit einer Auffrischungsimpfung lag der Schutz bei 73,1 Prozent.
Und vor einem tödlichen Verlauf einer Covid-Erkrankung schütze eine Grundimmunisierung über 60-Jährige nur noch zu 42,1 Prozent. Mit einer Auffrischungsimpfung lag der Schutz bei 83,1 Prozent.
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