Regisseur Li Jun beschreibt ein Katastrophenszenario, wie es Hollywood in „Daylight“ und „Dante`s Peak“ ausmalt: Der Boden tut sich auf, Erdrutsche drohen eine Stadt zu verschlingen, gefährden auch die Arbeit an einem Tunnel. Verschüttete müssen sich freikämpfen, Geologen werden zu Experten der Stunde.
Sie deuten die Zeichen und warnen vor seismischen Aktivitäten, die das Tunnelprojekt gefährden.
Geologe Hong (Zhu Yilong) und seine Partnerin Lu (Jiao Junyan) schlagen Alarm, ein Wassereinbruch im Stollen unterstreicht die Dramatik.
Ein Loch verschlingt Busse
Noch mauert die staatliche Bauaufsicht, dann überschlagen sich die Ereignisse. In der Stadt gähnt plötzlich ein riesiges Senkloch, das Busse und Bahnwaggons verschlingt, darunter Hongs Vater, der zu Hilfe eilte.
Hong ist oben an den Sensoren, als Geröll-Lawinen abgehen und die Steilwände erste Spalten zeigen. Die Effekte sind optisch solide, die Spannungsmache folgt amerikanischem Muster: Bassgrunzer, jagende Streicher, dazu Sirenen und Hilferufe.
Ein Weg ans Tageslicht
Bühne frei für Helden. Hongs Papa ist bei den Leuten im verunfallten Bus, der Sohn steigt in eine Bergspalte, die wundersam zum Vater führt. Hier ist also das Motiv der isolierten Notgemeinschaft, die einen Weg ans Tageslicht sucht.
Familientrauma und Minderwertigkeitskomplex haben eine Spur zu viel Raum, bevor es höhlentaucherisch weitergeht. Draußen fährt der Katastrophenschutz viel Gerät, Sprengstoff und Manpower auf. Der Gouverneur persönlich schaltet sich ein.
So weit, so unterhaltsam.
Die patriotischen Töne, die dann laut werden, sind reine Staatspropaganda. Wir schaffen alles, weil die Führung unser Bestes will! Was für unsere Ohren plump klingt, ist für Chinas Kinogänger gedacht: Folgt der Partei, sie hat einen Plan.
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