Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Chemiepark Marl Nachhaltige Produktion steht im Vordergrund

Kanzler Scholz besucht Chemiepark: Nachhaltige Produktion im Fokus
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Eine „Tour der Ruhr“ mit Besuchen in Marl, Bochum und Castrop-Rauxel unternimmt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag, 26. August. Wie das Bundespresseamt in Berlin am Freitag offiziell bestätigte, beginnt der Tag des Kanzlers im Revier mit einem Besuch der Evonik Industries AG im Chemiepark Marl. Das Besuchsprogramm ist eng getaktet. Ein Aufenthalt im Marler Stadtgebiet und Kontakte mit Bürgerinnen und Bürgern sind nicht vorgesehen.

Auch der niderländische König Willem-Alexander und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (M.) ließen sich bei ihrem Besuch im Chemiepark die Rheticus-Anlage erklären.
Auch der niederländische König Willem-Alexander und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (M.) ließen sich bei ihrem Besuch im Chemiepark die Rheticus-Anlage erklären. © Thomas Brysch

Im Chemiepark besichtigt Scholz ab 12 Uhr ein zukunftsweisendes Projekt der nachhaltigen Chemieproduktion: die Rheticus-Anlage. Dort spricht er mit Fachleuten und Mitarbeitenden und wird sich im Anschluss zur Bedeutung des Projekts äußern. Die Rheticus-Forschungsanlage ist eine Innovation für die Energiewende und ist vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert worden. Auch König Willem-Alexander der Niederlande hatte die Rheticus-Anlage bei seinem Chemiepark-Besuch im November 2023 besichtigt.

Die Anlage testet, wie klimaschädliches Kohlendioxid sinnvoll in größerem Maßstab verarbeitet werden kann. Mithilfe von Ökostrom, Wasser und Bakterien verwandelt die Anlage Kohlendioxid in Spezialchemikalien.

Die Versuchsanlage in Marl besteht aus einem Wasserelektrolyseur und dem Bioreaktor mit dem Knowhow von Evonik. In dem Elektrolyseur wird in einem ersten Schritt Wasser mit Strom in Wasserstoff (H2) umgewandelt. Aus CO2 und H2 erzeugen spezielle Mikroorganismen Chemikalien, wie z. B. Hexansäure. Diese Spezialchemikalien sind Ausgangsstoffe zum Beispiel für Schmiermittel oder die Kosmetikindustrie. Die Rheticus-Anlage läuft heute bereits im 24-Stunden Betrieb.

Evonik treibt die Arbeiten an der einzigartigen Plattformtechnologie unter dem Namen Rheticus auch nach Abschluss des Förderprojektes weiter voran

Volksnah ist der Kanzler nur in Castrop-Rauxel

Nach dem Besuch des Chemieparks Marl fährt der Bundeskanzler nach Bochum zum Regionalverband Ruhr. Auf der ehemaligen Werksfläche von Opel in Bochum-Laer entsteht aktuell ein Industrie-, Technologie- und Wissenscampus als Leuchtturmprojekt für Transformation und gelungenen Strukturwandel. In einem Forschungszentrum der Ruhr-Universität Bochum informiert sich der Bundeskanzler über Laserfertigung und Chipforschung.

Danach reist der Bundeskanzler weiter nach Castrop-Rauxel, wo er den ehemaligen Förderturm des Bergwerks Camphausen besichtigt. Anschließend wird Olaf Scholz gegen 18 Uhr die Kleingartenanlage „Am Schellenberg“ in Castrop-Rauxel besuchen. Dort wird der Kanzler einige Parzellen anschauen und mit Kleingärtnern sprechen. Im Anschluss ist ein gemeinsames Grillen geplant.