Der BSV Heeren verliert aktuell eine ganze Fußball-Mannschaft, die sich mittlerweile umorientiert und teils für Handball beim benachbarten HC Heeren entschieden hat. Dabei hätte es am Ende soweit gar nicht kommen müssen.
BSV Heeren Zweiter in der Qualifikationsrunde
Der Blick richtet sich in den Juniorenbereich. Hier ist die E-Jugend eigentlich erfolgreich unterwegs gewesen. In der Qualifikationsrunde belegte das Team den zweiten Platz hinter dem Königsborner SV und hat sich damit für die A-Kreisliga qualifiziert. Sportlich stark, aber auch eine echte Herausforderung für die BSV-Knirpse.
Denn: Schon in der Qualirunde hat der BSV Heeren das Spiel gegen den Ersten - Königsborner SV - zweistellig mit 1:22 verloren. Weitere klare Niederlagen im Februar gegen Westfalia Rhynern (1:33) und die Hammer SpVg (2:22) zeigten, dass die A-Liga für den BSV wohl zu hoch ist. Der Verein handelte.
„Wir sind an den Fußballkreis Unna-Hamm herangetreten, um unsere Mannschaft im Nachhinein eine Liga tiefer in die B-Kreisliga umzugruppieren. Das war unser Wunsch und wohl das Beste für unsere Spieler“, erklärte der BSV-Vorsitzende Ulrich Eckei. Darüber hinaus hatte der BSV Heeren auch schon mit dem VfK Nordbögge eine wechselwillige Mannschaft gehabt, mit der die Heerener die Staffeln hätten tauschen können.

Der Fußballkreis Unna-Hamm stimmte einem Wechsel der Ligen aber nicht zu und hat auch seine Gründe. „Der BSV Heeren hat sich sportlich für die Kreisliga A qualifiziert. Wir halten uns an die Vorgaben, die wir vor die Saison ausgegeben haben, und wollen uns vor allem nicht anfechtbar machen“, erklärt Thomas Trahe, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses. „Da müssen wir bei 90 E-Juniorenmannschaften in unserem Kreis auch verständlicherweise eine gewisse Konsequenz walten lassen“, so Trahe, der eine gerade Linie vertritt und deshalb eben nicht nach Fingerspitzengefühl handelt.
Spieler des BSV Heeren spielen zum großen Teil Handball
Aufseiten des BSV Heeren indes ist diese Konsequenz nur schwer nachzuvollziehen. Eckei: „Sechs Spieler der E1-Junioren hören jetzt mit Fußball auf, sie spielen gleichzeitig beim HC Heeren Handball und stellen diesen Sport nun in den Mittelpunkt.“ Drei Akteure haben sich abgemeldet, weitere Spieler gehen in die E2-Jugend.
Trahe zeigt aber auch Mitgefühl: „Es tut mir wirklich auch um die Kinder leid. Mich ärgert jede Mannschaft, die wir aus dem Spielbetrieb verlieren. Aber wir können keine Sonderregelung machen, darauf würden sich in den nächsten Jahren dann auch viele Nachahmer - vielleicht sogar auch mit anderen Hintergedanken - berufen.“