Neue Suche nach vermisstem Arian (6) erfolglos Wie geht es jetzt weiter?

Neue Suchaktion nach vermissten Arian: Polizei geht außergewöhnlichen Hinweisen nach
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Update 17.5., 11.25 Uhr: Auch nach erneuter Suche in Niedersachsen bleibt der vermisste Arian verschwunden. Bis zum späten Donnerstagnachmittag sei nach dem sechsjährigen Jungen gesucht worden, die Aktion habe aber „keinen Sucherfolg“ gebracht, sagte ein Polizeisprecher. Es habe auch keine neuen Hinweise gegeben und die Befragung von Menschen in mehreren Ortschaften in der Nähe von Arians Heimatdorf Bremervörde-Elm sei ergebnislos geblieben.

Für Freitag und das Wochenende seien keine Suchaktionen geplant, die Ermittlungsgruppe arbeite aber weiter: „Wir bleiben da am Ball, wir machen weiter“, betonte der Sprecher.

Am Donnerstag fuhren Einsatzkräfte auf Booten den Fluss Oste ab, auch mehrere Suchhunde waren im Einsatz. Ein Hubschrauber flog den Fluss ab. Außerdem standen Taucher bereit, die die Polizei hätte einsetzen können. In der Nähe der Oste, einem Nebenfluss der Elbe, hatten Ermittler Fußspuren gefunden, die der kleine Autist wahrscheinlich hinterlassen hat.

Arian wird seit dem 22. April vermisst, etwa eine Woche lang suchten Hunderte Einsatzkräfte und Helfer nach ihm. Am Mittwoch begannen dann abermals Suchaktionen. Die „Ermittlungsgruppe Arian“, die aus fünf Beamten besteht, arbeitet an dem Fall des vermissten Jungen.

Neue Suchaktion nach vermisstem Arian (6): Polizei geht außergewöhnlichen Hinweisen nach

Erstmeldung vom 13.5., 16.52 Uhr: Der kleine, autistische Junge Arian ist seit nun drei Wochen spurlos verschwunden. Nach einer umfangreichen Suchaktion in der ersten Woche nach seinem Verschwinden verstärken die Ermittler die Suche jetzt erneut. „Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird“, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen, erklärt der Polizeisprecher. Dabei betont er, dass eine Entführung zu keiner Zeit ausgeschlossen wurde. Die Polizei halte jedoch ein Unglück für wahrscheinlicher. In dieser Woche sei wieder eine Suchaktion auf dem Fluss Oste geplant. „Wir werden dabei auch technisches Gerät einsetzen“, sagte der Sprecher. Als zweite Maßnahme sollen erneut die Bewohner der Ortschaften in der Nähe von Arians Zuhause in Bremervörde-Elm befragt werden, ob sie Beobachtungen gemacht haben.

Zahlreiche Spekulationen zum Verschwinden von Arian

Die „Bild“ berichtet, dass der Sechsjährige Opfer eines Jagdunfalls geworden sein könnte. Laut exklusiven Informationen eines Informanten soll sich der Junge in einem Haus in der Ortschaft aufhalten und seine Verletzungen behandelt werden. Die Polizei bestätigte diese Vermutung bislang nicht.

Allerdings gäbe es eine Reihe von mehr oder weniger realistischen Hinweisen. Zuletzt veröffentlichte die Polizeiinspektion Rotenburg am 8. Mai eine Mitteilung, in der sie erklärt, einem außergewöhnlichen Zeugenhinweis nachgegangen zu sein. Dabei soll eine Frau den Jungen über einen Livestream entdeckt haben. Das Video zeigt einen Gegenstand, der im Wasser neben der Schwebefähre Osten-Hemmoor trieb. Am Abend verließ die Einsatzgruppe den Ort, ohne Arian zu finden. Der Hinweis konnte nicht bestätigt werden.

Suche nach Arian bislang ohne Erfolg

„Erkenntnisse haben wir seitdem nicht gewonnen“, räumte der Polizeisprecher ein. „Es gehen immer noch Hinweise ein, aber es sind deutlich weniger geworden.“ Einige würden sich bei den Ermittlern für ihre Mühen bedanken, andere von ihren Erfahrungen mit autistischen Kindern berichten und Tipps für die weitere Suche geben.

Ein Pianist habe in den sozialen Netzwerken berichtet, dass er den Jungen gesehen habe. Auch diesen Hinweis habe die Polizei verfolgt und die Gegend nochmals mit Hunden abgesucht, sagte der Sprecher.

Vermutet wird unter anderem, dass das Kind in den Fluss Oste gefallen sein könnte. Am Sonntag habe die Besatzung eines Polizeihubschraubers bei einem Routineflug bis zur Elbmündung die Augen nach dem Jungen offengehalten. Aber auch sie habe keinen Hinweis auf den Verbleib des Sechsjährigen entdeckt, sagte der Polizeisprecher. „Wir sind so schlau wie zuvor.“

Die Ermittlungsgruppe werde an dem Fall dranbleiben, versprach der Sprecher. Mindestens zwei Monate lang werde weiter ermittelt. Eine Kollegin der Ermittlungsgruppe stehe dabei in Austausch mit Arians Familie. „Der Kontakt ist immer noch sehr eng, auch wenn die Familie inzwischen nicht mehr polizeilich betreut wird“, sagte der Polizeisprecher.

mit dpa/asc/seh