
© Michael Neumann
Brand im Regionalzug am Bahnhof Kamen: Fünf Verletzte
Polizei ermittelt
Mit zwei brennenden Sitzen ist ein Regionalexpress am Dienstagabend in den Bahnhof Kamen eingefahren. Das Feuer konnte gelöscht werden, bevor die Feuerwehr eintraf. Fünf Personen wurden vom Rettungsdienst behandelt.
von Gabriele Hoffmann, Michael Neumann, Carsten Fischer
Kamen
, 11.02.2020, 22:02 Uhr / Lesedauer: 2 minDer RE1-Zug war aus Richtung Hamm nach Aachen unterwegs, als Reisende Rauch bemerkten und den Zugführer und die Leitstelle alarmierten. Als der Regionalexpress im Bahnhof Kamen auf Gleis 1 stoppte, kam der Lokführer zu Hilfe. Er und der Zugführer löschten das Feuer in einem Abteil etwa in der Mitte des Zuges. Dort waren zwei Sitze in Brand geraten, wie unser Reporter vor Ort erfuhr.
Lokführer und Zugbegleiter im Krankenhaus
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr fanden eine Verrauchung innerhalb des Nahverkehrszugs vor. Fünf Personen aus dem Zug mussten rettungsdienstlich betreut werden, da sie Brandrauch eingeatmet hatten; zwei von ihnen wurden vorsorglich in naheliegende Krankenhäuser transportiert. Dabei handelt es sich nach Polizeiangaben um den Lokführer und den Zugbegleiter, die eine Rauchvergiftung erlitten. Sie seien im Krankenhaus stationär versorgt worden und nicht in Lebensgefahr. Die drei leicht verletzten Reisenden konnten ihre Fahrt später mit einem Ersatzzug fortsetzen.
Die Deutsche Bahn informierte die Reisenden via Twitter über den Zwischenfall.
1/2 #RE1 Feuerwehreinsatz am Gleis im Raum #Kamen. Züge halten am Bahnhof und warten dort die Dauer der Streckensperrung ab oder werden nach Möglichkeit umgeleitet. Verspätungen und Teilausfälle. Kurzfristige Änderungen im Zuglauf möglich.
— DB Regio AG - NRW (@Regio_NRW) February 11, 2020
15 Reisende an Bord
Der Eisenbahnbetrieb wurde durch den anwesenden Notfallmanager der Deutschen Bahn vorübergehend eingestellt. Die Reisenden aus dem betroffenen Zug wurden vor Ort betreut. 15 Reisende waren nach Polizeiangaben an Bord.
Im Einsatz waren die Feuerwehr Kamen mit rund 60 Einsatzkräften, der leitende Notarzt des Kreises Unna sowie das Deutsche Rote Kreuz.
Noch während der Einsatzmaßnahme der Feuerwehr nahm die Bundespolizei die Ermittlungen zur Brandursache auf. Dabei werde in alle Richtungen ermittelt, hieß es.

Der RE1-Zug steht nach der Notbremsung mit geöffneten Türen auf Gleis 1 am Bahnhof Kamen. © Michael Neumann
Reisender zieht die Notbremse
Kurz nach Mitternacht gab die Polizei in Unna Einzelheiten des Zwischenfalls in einer Mitteilung bekannt. Ein Fahrgast habe kurz vor Erreichen des Bahnhofs Kamen eine brennende Sitzbank bemerkt und umgehend die Notbremse betätigt, hieß es. Die Polizei habe um 20.32 von dem Brand an Bord erfahren.
Durch den Zwischenfall gab es erhebliche Verspätungen sowie Zugausfälle. 17 Züge waren betroffen. Die Verspätungen summierten sich nach Polizeiangaben auf rund 400 Minuten. Der Regionalexpress-Zug wurde aus dem Verkehr genommen. Über die Schadenshöhe ist noch nichts bekannt.
Ist mit seiner Kamera gerne und viel unterwegs im Kreis Unna – vor allem auf den Sportplätzen, aber auch als Blaulichtreporter.

Jahrgang 1973, aufgewachsen im Sauerland, wohnt in Holzwickede. Als Redakteur seit 2010 rund ums Kamener Kreuz unterwegs, seit 2001 beim Hellweger Anzeiger. Ab 1994 Journalistik- und Politik-Studium in Dortmund mit Auslandsstation in Tours/Frankreich und Volontariat bei den Ruhr Nachrichten in Dortmund, Lünen, Selm und Witten. Recherchiert gern investigativ, zum Beispiel beim Thema Schrottimmobilien. Lieblingssatz: Der beste Schutz für die liberale Demokratie ist die Pressefreiheit.
