Cagatay Tütüncü vom Malteser Hilfsdienst e.V. führt bei Horst Prokisch, während einer Impfaktion der Tafel, die zweite Booster-Impfung durch.

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Booster-Impfung: Wer zögert noch – und wieso?

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Sie sind zwar geimpft, aber nicht geboostert; Rund 30 Prozent der Erwachsenen haben ihre Corona-Impfung bisher nicht auffrischen lassen. Aber warum?

21.04.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

In Deutschland gibt es viele Menschen, die ihren Impfschutz gegen Covid-19 noch nicht optimal aufgefrischt haben. 31,3 Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben sich bislang nicht für eine Booster-Impfung entschieden. Unterschiede gibt es bei den Altersgruppen: Bei den 18- bis 59-Jährigen haben 37 Prozent keine Auffrischung, in der Altersgruppe der über 60-Jährigen sind es 20,7 Prozent. Das geht aus dem Impfquoten-Monitoring des Robert-Koch Instituts (RKI) hervor (Stand: 20. April).

Obwohl es Impflücken gibt, zeigen die Zahlen aber auch, dass sich die Mehrheit der Menschen hierzulande boostern lassen hat. Die grundsätzlich hohe Booster-Bereitschaft vermerkt das RKI in einer Mitte April veröffentlichten repräsentativen Umfrage (Covimo). Im Januar befragte die Gesundheitsbehörde telefonisch rund 1000 Erwachsene zu ihrer Einstellung zur Corona-Impfung. Es zeigte sich aber auch: Einige blieben unentschlossen. Von allen Befragten, die bereits grundimmunisiert waren, gaben 17,9 Prozent an, sich eher nicht boostern lassen zu wollen.

Booster-Impfung: Einige zögern - aus unterschiedlichen Gründen

Was sind die Gründe? Befragte gaben beispielsweise an, an der Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe zu zweifeln. Einige berichteten davon, bei einer vorherigen Impfung Nebenwirkungen erlebt zu haben oder diesbezüglich ängstlich zu sein. Einige blieben zögerlich, weil sie bereits eine Corona-Infektion hatten. Die Auffrischimpfung wurde auch aus persönlichen oder politischen Gründen abgelehnt. Bereits bei Umfragen unter Ungeimpften wurden ähnliche Argumente genannt.

Medizinisch gesehen ist eine Booster-Impfung bei Erwachsenen allerdings ratsam. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass der Schutz vor Ansteckung, Krankheit und Tod mit der Auffrischung deutlich besser ausfällt als mit der Grundimmunisierung - vor allem bei der Omikron-Variante. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen über 18-Jährigen einen Booster mit einem mRNA-Impfstoff, drei Monate nach der letzten Impfung. Es ist dann deutlich weniger wahrscheinlich, dass man sich infiziert, symptomatisch erkrankt, ins Krankenhaus muss oder verstirbt. Unklar ist noch, wie lange der Schutz nach der Auffrischimpfung anhält.

RND/she

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