Bochumer Jahrhunderthalle wird zum Skatepark Ingvartsens Choreografie bei der Ruhrtriennale

Bochumer Jahrhunderthalle wird zum Skatepark
Lesezeit

Spektakulär ist weder der kleine Skatepark, der in der Bochumer Jahrhunderthalle für Mette Ingvartsens Choreografie aufgebaut wurde, noch die Inszenierung selbst, die am Samstag im Rahmen der Ruhrtriennale Deutschlandpremiere feierte. Denn um Virtuosität geht es der dänischen Choreografin bei „Skatepark“ nicht, sondern sie will die Gemeinschaft der Skater auf ihrem Spielplatz zeigen.

So lässt sie ihre zwölf Performer auf Skateboards, Rollschuhen oder einfach nur auf ihren Füßen mal im Kreis geordnet über die drei Rampen ihre Runden drehen, mal durcheinander fahren. Dabei achten sie aufeinander, helfen Gestürzten auf und stoppen herrenlose Bretter, damit sie anderen nicht in die Quere kommen. Rücksichtnahme eben.

Langweilig anzusehen

Nur leider ist das 75 Minuten lang recht langweilig anzusehen. Da hilft es auch nicht, wenn die Choreografin sich kleine Herausforderungen ausdenkt. Da müssen ihre Skater dann über kleine Hindernisse springen. Wer es schafft, wird von den Mitstreitern bejubelt.

Und da „Skatepark“ unter der Rubrik „Tanz“ bei der Ruhrtriennale angesiedelt ist, wird auch mal ein bisschen Pogo-mäßig durch die Gegend gehüpft. Ab und schnappt sich einer ein Mikro und singt mit oder haut mit seinem Brett auf den Holzboden.

Ideen werden in Länge gezogen

Die Musik, mal lauter, mal leiser, manchmal klimpert noch einer auf der Gitarre zum Elektrosound, soll vermutlich für Dramatik sorgen, wie auch die Neonröhren am Rand, die hin und wieder in bunten Farben aufleuchten. Doch all das kann nicht über die Einfallslosigkeit und die Längen, in denen die einzelnen Ideen umgesetzt werden, hinwegtäuschen.

Vermutlich ist es spannender, sich einfach an einen Skatepark in der Realität zu stellen und zu zuschauen – und das ganz kostenfrei.

Termine: 18. - 20. 8.2023; Karten: Tel. (0221) 28 02 10.

www.ruhrtriennale.de

Es muss nicht immer Verdis „Falstaff“ sein: Opernstudio NRW mit „Un giorno di regno“

Jung-Siegfried ist als Held eher der Typ „Tapferes Schneiderlein“: Konwitschnys Inszenierung

„Die Hochzeit des Figaro“: Ehe oder Leidenschaft