Seit dem Rückzug der U23 des SC Holzwickede aus der Fußball-Bezirksliga ist der frühere Cheftrainer Claas Hoffmann auf der Suche nach einem neuen Klub. In den letzten Wochen gab es immer wieder Spekulationen über eine mögliche neue Aufgabe. Wie unsere Redaktion erfuhr, führt eine heiße Spur zu Rot-Weiß Unna. Es heißt, der Kreisligist wolle ihn als neuen Sportlichen Leiter zur kommenden Saison installieren.
Der Wechsel erscheint zunächst logisch. Schließlich arbeitet mit Tim Richter der frühere Sportliche Leiter der U23 des SC Holzwickede bei Rot-Weiß Unna als Trainer der zweiten Mannschaft und hilft zählt zudem oft zum Kader der Ersten. Hoffmann dementiert auf unsere Nachfrage hin jedoch: „Das halte ich für ein Gerücht. Mit Rot-Weiß Unna gab es noch keine Gespräche.“
Aber könnte es eventuell bald welche geben? „Ich würde mir das anhören, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Tim Richter dort aufhört.“ Auch Richter dementierte gegenüber unserer Redaktion das Gerücht. Er habe davon durch uns „zum ersten Mal“ gehört. Zudem gehe er davon aus, dass Hoffmann als Trainer und nicht als Sportlicher Leiter arbeiten wolle.
„Entwickle lieber Spieler“
Diese Einschätzung bestätigt auch Hoffmann. In erster Linie sehe er sich nicht als Sportlicher Leiter, sondern als Trainer, da in dieser Rolle sein Einfluss viel stärker sei. „Ich entwickle lieber Spieler und bin eher der Macher“, sagt Hoffmann, der nicht ausschließen möchte, eventuell auch als Co-Trainer zu arbeiten. Hinsichtlich einer möglichen neuen Aufgabe schaue er nun noch stärker hin.
Eine Erfahrung wie in Holzwickede möchte er nicht noch mal durchmachen: „Das waren alles Spieler gewesen, die etwas vorgeschädigt waren. Die standen nicht voll im Saft.“ Einige Dinge hätten nicht gepasst. Viele Vereinbarungen seien nicht eingehalten worden. Es habe nicht die Chance gehabt, irgendwas zu entwickeln: „Viele Spieler kamen zu spät. Wir konnten nie um 8 Uhr anfangen. Wenn ich im Training nur rumeiere, wird es schwierig.“ Ein weiteres Problem sei das Leistungsgefälle innerhalb des Kaders gewesen: „Der ein oder andere Spieler kam zu mir und äußerte sich negativ über Teamkollegen. Eine solche Einstellung sei jedoch nicht zielführend: „Jeder soll sich auf sich konzentrieren.“

Aufgrund seiner Zeit in Holzwickede sei er nun „etwas gebrandmarkt“ und achte ganz genau darauf, welche Perspektive ihm ein möglicher neuer Klub aufzeige. Das Konzept müsste perspektivisch und leistungsorientiert angelegt sein: „Grundsätzlich bin ich als Trainer sehr zielstrebig und möchte immer guten Fußball spielen.“ Gewisse Voraussetzungen sollten also erfüllt sein, damit er sich ernsthafte Gedanken über das Angebot mache: „Wenn eine Mannschaft sagt, dass ihr die Kreisliga A reicht, dann ist das nicht mein Ding. Ich bin kein Hobbytrainer“.
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