Einen besseren Ausstand hätte sich Marc Oliver Kraus nicht wünschen können: Nach 4,5 Jahren gibt er den Posten des Sportlichen Leiters beim FC TuRa Bergkamen auf − und das als frisch gebackener Bezirksliga-Aufsteiger.
Nach dem Aufstiegsspiel gegen den VfL Mark (5:4 n.V.) brachen bei den Machern des FC TuRa alle Dämme: Erfolgscoach Chris Brügmann begrub gleich sein Gesicht in seinen Händen, konnte die Freudentränen nicht zurückhalten. Erster Gratulant an seiner Seite: Marc Oliver Kraus, den die Gefühle sichtlich und hörbar überkamen.
„Verrückter geht’s nicht! Ich habe mir so sehr gewünscht, dass das heute mein letztes Spiel ist. Die zwei weiteren Aufstiegsspiele in der Lucky-Loser-Runde hätte ich echt nicht mehr gebraucht. Die Jungs haben sich den Aufstieg wirklich verdient, eine geile Saison gespielt und sich belohnt“, sagte Kraus unmittelbar nach Spielschluss.

Seine Smartwatch hatte ihm in den vorausgegangen 120 Spielminuten dreimal eine erhöhten Herzfrequenz angezeigt. Kurz vor dem Abpfiff hielt es Kraus nicht mehr auf seinem Platz. Wild gestikulierend forderte er den Abpfiff. Mit ein paar Tagen Abstand habe er den Aufstieg auch richtig realisiert: „Das hat ein bisschen gedauert. Es war ja auch ein Hammer-Spiel. Danach mussten wir uns alle erstmal sammeln“, so Kraus, der am späten Samstagabend noch zur Party im Nordbergstadion dazugestoßen war. Erst um 5 Uhr morgens sei er am Sonntag zu Hause gewesen.
Zweiter Aufstieg in die Bezirksliga
Der Sprung in die Bezirksliga: Für Kraus war es der größte Erfolg in seiner TuRa-Amtszeit als Sportchef. „Natürlich“, antwortete er auf entsprechende Frage, „wir haben hier richtig was aufgebaut. Die Erste spielt Bezirksliga, die Zweite Kreisliga B. Und wir wollen uns noch weiterentwickeln.“
Sein erster Aufstieg in die überkreisliche Ebene war es für Kraus indes nicht. Das gleiche Kunststück ist ihm vor zehn Jahren bereits mit dem FC Overberge gelungen. Sein Nachfolger Hendrik Schwarz hat es nun leichter, da der Verein nun Planungssicherheit in Sachen Ligazugehörigkeit hat. Schwarz habe sich bereits in die Rolle des Sportchefs hineingearbeitet. „Wenn er Fragen hatte, hat er mich angerufen, war bei uns ja auch schon als Teammanager dabei. Es war schon lange der Plan, dass Henni meinen Posten übernimmt“, sagte Kraus.
Jetzt geht Kraus mit zwei lachenden Augen, wie er sagte. „Ich bleibe ja im Verein, habe nur eine andere Position (jetzt nur noch stellvertretender Vorsitzender hinter Horst-Günter Siegmund, Anm. d. Red.). Es geht ja weiter. Ich bin rundum glücklich, Mission erfüllt.“
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