Dieser Mann kann einem fast schon ein bisschen leidtun. Er leidet seit Jahren unter Wahnvorstellungen, wird von imaginären Stimmen gepeinigt. Vor anderthalb Jahren konnte er sie offenbar nicht mehr zurückdrängen. Da griff er zum Feuerzeug. Jetzt ist der junge Mann aus Afghanistan verurteilt worden.
Es war der 23. Oktober 2023, als der 25-Jährige in seinem Zimmer einer Essener Flüchtlingsunterkunft Feuer legte. Er zündete Kleidungsstücke an, kurz darauf schlugen die Flammen auch schon um sich. Er selbst sprang aus dem Fenster und flüchtete. Die Tür hatte er zuvor mit einem Kühlschrank verbarrikadiert, der Rauchmelder war zerstört.
Alle Bewohner evakuiert
Die Feuerwehr hatte den Brand damals zum Glück schnell löschen können. Ein Übergreifen des Feuers auf das zweistöckige Gebäude konnte verhindert werden. Trotzdem mussten alle Bewohner aus den 28 Zimmern evakuiert werden. Das Haus war anschließend zunächst nicht mehr bewohnbar. Einem Arzt hatte der 25-Jährige die Brandstiftung später so erklärt: „Die Stimmen in meinem Kopf haben mir den Befehl gegeben“.
Die Richter am Essener Landgericht haben den 25-Jährigen auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen – zum Schutz der Allgemeinheit. Eine klassische Bestrafung war aufgrund seiner Erkrankung nicht möglich. Er galt zur Tatzeit als komplett schuldunfähig.