Problem-Hund oder treuer Freund? „Belle & Sebastian“ kommt bald ins Kino

Von Kai-Uwe Brinkmann
„Belle & Sebastian“ kommt bald ins Kino
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„Belle & Sebastian“, die Geschichte um einen Pyrenäenhund und einen Jungen, ist ein unkaputtbarer Jugendklassiker aus der Feder von Cécile Aubry, mehrfach verfilmt, auch als Serie.

Jetzt hat Regisseur Pierre Coré den Dauerbrenner neu aufgelegt, mit dem Untertitel „Ein Sommer voller Abenteuer“. Herausgekommen ist ein Kinderfilm, dessen Bild vom besten Freund des Menschen schon noch an „Lassie“ denken lässt.

Nicht stark verniedlicht

Aber eben nur manchmal und lange nicht so stark verniedlicht und vermenschlicht wie in den süßlich naiven Rührstücken mit dem Langhaarcollie.

Dass Sebastian (Robinson Mensah-Rouanet), den alle Seb nennen, sehr für Gerechtigkeit ist, hat er in Paris bewiesen. Dort springt er einem Jungen bei, der von einem Älteren „abgezogen“ wird. In den Pyrenäen sieht er, wie eine weiße Hündin geschlagen und in einen Käfig gesteckt wird. Wieder schwillt Seb der Kamm, heimlich befreit er das Tier.

Belle schützt die Herde

Der Besitzer tobt, Seb mimt den Ahnungslosen: „Ich weiß auch nicht, wo Belle geblieben ist.“ Später trifft er die Hündin auf der Alm, wo Sebs Oma (Michèle Laroque) ihre Schafe weiden lässt.

Belle und Sebastian freunden sich an, selbst die Großmutter lobt Belle, als Wölfe Schafe reißen, und der Hund die Tiere schützt.

Abgesteckte Konfliktlinien

Von wegen Problem-Hund. Belle ist anhänglich, klug, sensibel, auch wenn sie einen großen Drang nach der Freiheit verspürt. Seb und seine Oma adoptieren den Vierbeiner und würden das gerne für sich behalten.

Doch Belles Besitzer gibt nicht klein bei, er fordert das Tier zurück. Die Konfliktlinien sind abgesteckt, ergänzt durch eine Zweitagenda um knappes Wasser, Schneekanonen und ein Areal für den Wintersport.

Ökologische Botschaft

Der Nachbar will am Ski-Tourismus verdienen und Oma den Hof abkaufen. Da steckt eine Öko-Botschaft drin, ein Appell zum Naturschutz, kindgerecht vereinfacht: Man sieht, dass Wölfe (wohl Wolfshunde) Schafe angreifen, bald aber schläft Seb friedlich neben einer Wölfin mit Welpen.

Nicht ganz stimmig, doch Abenteuerflair macht vieles wett. Spannung vor Bergkulisse ergibt gute Unterhaltung für Kids ab sechs Jahren.

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