Beleidigung gegen eigenen Mitspieler beim SuS Lünern TuS Hemmerde feiert torreichen Derbysieg

TuS Hemmerde feiert torreichen Derbysieg
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Es war ein lautes „Halt deine Schnauze“, das das Derby zwischen dem SuS Lünern und dem TuS Hemmerde am Sonntag zum Kippen brachte. SuS-Keeper Tobias Bier echauffierte sich beim Stand von 2:3 lautstark, da er bei einem Freistoß keine Anspielstation fand. Kapitän Ozan Kiris rief seinem Schnapper zu, er solle aufhören zu meckern. Das Gegenteil trat ein. Biers anschließender Ausbruch - hörbar für jeden Zuschauer am Sportplatz am Ostfeldweg - hatte weitreichende Konsequenzen. Schiedsrichterin Shani Altshtadt, die die Partie mit Gespann leitete, zückte den Roten Karton.

Kreisliga B2 Unna-Hamm
SuS Lünern - TuS Hemmerde
3:5 (1:2)

Eine knappe halbe Stunde musste Lünern fortan in Unterzahl agieren, Maurice Hartmann zog sich danach die Torwarthandschuhe an. Für die Hemmerde-Fans ein gefundenes Fressen. Sie sangen hämisch immer wieder „Halt die Schnauze, halt die Schnauze!“ Und doch mussten sie mit ansehen, wie der SuS Lünern ins Spiel zurückkam. Niklas Boyke markierte den umjubelten Ausgleich zum 3:3 (73.). Sein zweiter Treffer, nachdem er schon im ersten Durchgang den 1:2-Anschlusstreffer (44.) hergestellt hatte.

Am Ende schwanden bei den Gastgebern aber die Kräfte. Mika Wienecke per Lupfer (75.) und Muharem Selimi (87.), dem ein Dreierpack gelingen sollte, stockten das Ergebnis auf 5:3 aus Sicht des TuS Hemmerde. Tim Sölter, Sportlicher Leiter des TuS Hemmerde, sagte: „Ich habe im Vorfeld schon mit einem engen Duell gerechnet. Am Morgen war die größte Frage: Wie bekommen wir elf Mann auf den Platz? Uns fehlten sechs Stammspieler. Einige haben angeschlagen gespielt.“

Zum Spielverlauf hatte er eine klare Meinung: „Wir hätten mit einem dritten Tor im ersten Durchgang den Sack zumachen können. Der Anschlusstreffer hat bei Lünern den Glauben zurückgebracht. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Kampfspiel. Ich denke, die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung hat dazu geführt, dass wir am Ende noch mit 5:3 gewonnen haben.“

Zunächst sah alles nach einer klaren Angelegenheit für die Gäste aus, denn Dustin Keil per Kopf und Selimi sorgten mit einem Doppelschlag für eine frühe 2:0-Führung nach zehn gespielten Minuten. Dann agierte der Tabellenführer aber zu fahrig und ließ Lünern zurückkommen. Nach Selimis schnellem 3:1 nach dem Wiederanpfiff (51.) traf TuS-Spielertrainer Andreas Meng sehenswert ins eigene Tor zum 2:3 für Lünern (56.).

Für Sölter war es der fünfte Derbysieg in seinem fünften Spiel als Hemmerde-Sportchef. Lünerns Trainer Uwe Hawes war hingegen bedient: „Mit zehn Mann sah es bei uns fast noch besser aus als mit elf. Das 4:3 für Hemmerde könnte Abseits gewesen sein. Ärgerlich. Trotzdem: Wir haben uns das Spiel selber versaut.“

Lünern bleibt auf Platz neun im Niemandsland der Tabelle, Hemmerde hält die Spitze mit 34 Zählern - punktgleich mit dem TSC Kamen.

SuS: Bier - Oberhoff, Puehse, Lachkar, Kiris, Kitschke, Ceylan, Berenberg, Bpyke, Cirak, Korkmaz - Hartmann, Senga, Gohr

TuS: Hoffmann - Goecke, Wienecke, König, Beyer, Selimi, Keil, Cakir, Meng, Weber, Ziehm - Klopries, Kuhlmann,

Tore: 0:1 Keil (8.), 0:2 Selimi (11.), 1:2 Boyke (44.), 1:3 Selimi (51.), 2:3 Meng (57./Eigentor), 3:3 Boyke /73.), 3:4 Wienecke (75.), 3:5 Selimi (87.)

Rote Karte: Bier (65./Beleidigung)