Kleines Weihnachtswunder Baby kommt im Stau auf der A31 zur Welt

Baby kommt im Stau auf der A31 zur Welt: Kleines Weihnachtswunder
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Vierter Advent, A31, Fahrtrichtung Emden: Den ganzen Tag war das Wetter schon sehr wechselhaft. Gegen 14.50 Uhr verliert ein 40-jähriger Mann aus Hessen die Kontrolle über sein Fahrzeug. Wie die Autobahnpolizei Münster am Montag erklärt, wohl wegen der Witterung.

Der Mann kollidiert mit dem Auto einer 43-jährigen Frau aus Emsdetten. Der Wagen gerät ins Schleudern, bleibt schließlich liegen. Die Frau und die beiden sechsjährigen Kinder auf der Rückbank werden schwer verletzt.

Der Hund der Familie, der sich im Kofferraum befand, wird samt seiner Hundebox aus dem Auto geschleudert und ebenfalls verletzt. Der Unfall ereignete sich unmittelbar vor der Autobahnabfahrt Gescher/Coesfeld.

Unfall auf der A31
Wohl wegen plötzlich veränderter Witterung waren die Autos des 40-jährigen Hesseners und der Familie aus Emsdetten kollidiert. Eine 43-jährige Frau aus Emsdetten und zwei sechsjährige Kinder wurden schwer verletzt. Auch der Hund der Familie erlitt Verletzungen, weil er samt seiner Hundebox aus dem Auto geschleudert wurde. © Feuerwehr Reken

Der Verkehr staut sich schnell weit zurück. Rettungskräfte der Feuerwehr aus Reken und die Polizei eilen durch die Rettungsgasse zur Unfallstelle. Doch plötzlich fährt einer der Polizeiwagen mit Blaulicht und hohem Tempo in Richtung Stauende.

Denn ein paar Kilometer weiter hinten, gibt es da ein ganz anderes Problem: Irgendwo in dem über zwei Kilometer langen Stau wartet die kleine Elena darauf, auf die Welt zu kommen. Mit ihren Eltern ist sie eigentlich auf dem Weg ins Krankenhaus.

Mutter, Vater und Kind sind wohlauf

Doch fast zwei Stunden lang geht es auf der Autobahn weder vor noch zurück. Das kleine Mädchen kommt im Auto auf die Welt. Ein Notruf der Eltern erreicht zwar die Kreisleitstelle der Feuerwehr, doch die Rettungskräfte vor Ort sind da immer noch mit den Folgen des Unfalls beschäftigt.

„Wir haben dann zwei Feuerwehrleute organisiert, die auch hauptberuflich im Rettungsdienst tätig sind“, erklärt Jörg Wiesmann, Leiter der Feuerwehr Reken. Ein Polizist brachte sie zum Auto der jungen Familie weiter hinten im Stau.

Dort angekommen herrschte aber schnell große Erleichterung: „Mutter und Kind waren wohl auf, wir konnten mit der nachgeburtlichen Versorgung helfen und nach weiteren zehn Minuten Mutter, Vater und die kleine Elena an den Rettungsdienst übergeben“, heißt es im Einsatzbericht der Feuerwehr aus Reken.

Familie nicht in Lebensgefahr

Für die Feuerwehr Reken ein ganz besonderer Einsatz – so knapp vor Weihnachten. Schließlich sei ja gerade das Geschehen auf der Autobahn für die Rettungskräfte sonst nicht immer einfach, beschreibt es Jörg Wiesmann. Der Stau am Sonntagabend löst sich nach Aufhebung der Sperrung schnell auf.

Beruhigende Nachrichten gibt es auch von den Unfallbeteiligten: Die Frau und die beiden Kinder aus Emsdetten wurden zwar schwer verletzt, Lebensgefahr bestehe jedoch nicht, erklärte eine Sprecherin der Autobahnpolizei am Montag.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 23. Dezember 2024.