Ermittlungen nach einem Autounfall haben einen 17-Jährigen aus dem Sauerland in Untersuchungshaft gebracht - allerdings wegen Totschlagsverdachts. Der junge Mann war in Menden mit seinem Audi 3 gegen eine Leitplanke geprallt, das Fahrzeug überschlug sich mehrfach, wie die Polizei im Märkischen Kreis am Montag berichtete. Der 17-Jährige, der keinen Führerschein hatte, kam am Samstag schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus in Dortmund.
Blutspuren an der Türschwelle
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich dann heraus, dass das Auto auf einen 83-Jährigen zugelassen war. Der Mann gehörte nicht zur Familie des 17-Jährigen. Als die Streifenbeamten die Wohnung des Mannes aufsuchten, stellten sie an der Türschwelle Blutspuren fest. Sie zogen zur Türöffnung die Feuerwehr hinzu. Die Polizisten fanden den Mann tot in seiner Wohnung vor. Nach derzeitigem Kenntnisstand sei er bei Auffinden durch die Einsatzkräfte bereits einige Zeit tot gewesen, teilte die Polizei mit. Es gebe Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung als Todesursache.
Eine Mordkommission nahm die Arbeit auf. Wegen des dringenden Verdachts, Totschlag und Diebstahl begangen zu haben, ordnete ein Gericht U-Haft gegen den Jugendlichen an. „Der 17-Jährige hat sich zu den Tatvorwürfen bislang nicht eingelassen“, teilte die Polizei mit. Weitere Angaben wollte sie zunächst nicht machen.
dpa/bär
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