Ausgangssperre stellt Bergkamen abends bisher komplett ruhig

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Ausgangssperre stellt Bergkamen abends bisher komplett ruhig

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Polizei und Ordnungsdienst haben Erstaunliches erlebt, als sie kontrolliert haben, ob sich die Bergkamener an die Ausgangssperre halten. Die Stadt war wie ausgestorben – bis auf eine Ausnahme.

von Michael Dörlemann

Bergkamen

, 23.04.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn Heiko Brüggenthies, der Sachgebietsleiter Ordnungsangelegenheiten bei der Stadt Bergkamen, nach der Ausgangssperre gefragt wird, die seit Montag gilt, ist ihm das Erstaunen anzumerken. „Die Bergkamener haben sich geradezu vorbildlich daran gehalten“, sagt er. Mit anderen Worten: Bei der zweiten Kontrolle am Mittwoch haben die Streifen praktisch niemanden draußen angetroffen – noch nicht einmal Menschen, die nach 21 Uhr noch unterwegs sein durften. Wer beispielsweise zur Arbeit will oder von der Arbeit kommt, der darf das trotz der Ausgangssperre.

Am Montag, dem ersten Tag als die Sperre galt, habe es in dem einen oder anderen Fall noch das Missverständnis gegeben, dass das neue Bundesinfektionsschutzgesetz schon gilt, das eine Ausgangssperre erst ab 22 Uhr vorsieht. „Wir haben die Leute dann aufgeklärt, dass die Allgemeinverfügung des Kreises Unna mit einer Ausgangssperre ab 21 Uhr gilt und nach Hause geschickt“, berichtet der Sachgebietsleiter. Ärger deswegen habe es nicht gegeben.

Junge Leute auf einem Bolzplatz rannten sofort davon

Bei den Kontrollen am Mittwoch sei nur ein Verstoß aufgefallen. Auf einem Bolzplatz hätten sich junge Leute zum Fußballspielen verabredet. Sie verstießen nicht nur gegen die Ausgangssperre. In Bergkamen gilt für die städtischen Bolzplätze die gleiche Regelung wie für Spielplätze: Nutzer dürfen nicht älter als 14 Jahre sein. Bußgelder konnte der Ordnungsdienst jedoch nicht verhängen. Als die jungen Leute den Streifenwagen sahen, nahmen sie die Beine in die Hand und waren verschwunden.

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Es hat Vorteile, wenn die Polizei dabei ist, sagte Brüggenthies. Bürger würden meist deutlich freundlicher reagieren als wenn der Ordnungsdienst allein unterwegs ist. Der Nachteil: Diejenigen, die gegen Anordnungen verstoßen, nehmen meist schon beim Anblick des Streifenwagens Reißaus.

Ordnungsdienst und Polizei auch am Wochenende auf Streife

Er geht davon aus, dass es zum Wochenende hin häufiger zu Verstößen kommen könnte. Der Ordnungsdienst geht deshalb wieder zusammen mit der Polizei auf Streife im gesamten Stadtgebiet. Es gebe eine feste Route, auf der die Ordnungshüter Punkte anfahren, an denen sie Treffpunkte vermuten. Sie sollen aber auch auf Anrufe oder Anzeigen reagieren.

Ab diesem Samstag beginnen die Kontrollen eine Stunde später, denn dann gilt tatsächlich eine Ausgangssperre erst ab 22 Uhr. Der Kreis Unna hebt seine Allgemeinverfügung auf. Sie wird durch die Bundes-Notbremse abgelöst.