Nach Ausbruch der Maul- und Klauenseuche Kreis Unna warnt 900 Bestände mit 180.000 Tieren

Maul- und Klauenseuche: Kreis warnt 900 Bestände mit 180.000 Tieren
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Im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland ist die Maul- und Klauenseuche (MKS) bei einem Bestand von Wasserbüffeln festgestellt worden. Im Kreis Unna gibt es bisher keinen Fall, wie die Kreisverwaltung am Dienstag (14. Januar) mitteilte.

Das Veterinäramt des Kreises Unna beobachte die Entwicklung aber genau und stehe in ständigem Austausch mit Landwirten und Jägern. „Die Viruserkrankung ist hoch ansteckend und akut verlaufend und kann alle Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, aber auch Rot-, Reh- und Damwild sowie Alpakas befallen“, so Kreisveterinär Dr. Tobias Kirschner.

Kreisveterinäramt rät zu vorsorglicher Prüfung

Deshalb rate man allen Haltern, die Biosicherheit in allen Klauentierbeständen vorsorglich zu überprüfen und zu verstärken. Kirschner: „In unserem Zuständigkeitsbereich ist bisher kein Fall bekannt, aber wir beobachten die Entwicklung in Deutschland genau.“

Die häufigste Übertragungsart der MKS ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren. Im Zuständigkeitsbereich des Veterinäramtes (Kreis Unna und Hamm) leben rund 180.000 empfängliche Tiere in rund 900 Beständen. Die Übertragung kann sowohl direkt erfolgen, also von Tier zu Tier, als auch indirekt, also beispielsweise über Borsten, Fleisch und Fleischerzeugnisse oder durch den Menschen über Kleidung, Schuhe oder Hände.

Keine Übertragung von Tier auf Mensch

MKS ist keine klassische Zoonose, d.h. das Virus überträgt sich in der Regel nicht vom Tier auf den Menschen. Auch Fleisch und Milchprodukte können weiter verzehrt werden. Hunde, Katzen und andere Haustiere können nicht erkranken, das Virus aber weiterverbreiten.

Deutschland galt seit den letzten Fällen im Jahr 1988 als amtlich anerkannt frei von MKS. Die Viruserkrankung kommt jedoch in Teilen der Türkei sowie in vielen Ländern Afrikas und Asiens endemisch vor. Darum gelten in der Europäischen Union für Länder mit MKS-Ausbrüchen strikte Handelsrestriktionen sowohl für lebende Klauentiere als auch deren Produkte.

Weitere Informationen zur Viruserkrankung MKS gibt das Friedrich-Löffler-Institut unter www.fli.de.