Es muss ein Moment der absoluten Angst gewesen sein: Vor rund fünf Monaten soll ein psychisch kranker Mann versucht haben, eine Gelsenkirchener Tankstelle in die Luft zu jagen. Er hatte das Feuerzeug bereits in der Hand. Doch es zündete nicht. Ab Mittwoch (8.2.) beschäftigt der Alptraum-Fall das Essener Landgericht. Bestraft werden kann der mutmaßliche Täter jedoch nicht.
Es war der 11. September letzten Jahres, als der 52-Jährige an der Tankstelle im Stadtteil Erle aufgetaucht ist. Laut Staatsanwaltschaft ging er zu einer Zapfsäule, versprühte Öl und versuchte den Sprühnebel mit seinem Sturmfeuerzeug zu entzünden. Was ihm zum Glück nicht gelang. Obwohl das Feuerzeug – wie sich später herausstellte – funktionsfähig war.
Bestrafung nicht möglich
Den Auftrag zu dem angeblich geplanten Inferno will der 52-Jährige angeblich von Wladimir Putin und vom chinesischen Kaiserreich erhalten haben. Dass noch andere Personen auf dem Tankstellengelände waren, soll ihm dabei bewusst gewesen sein. Erst als die Polizei auftauchte, hat er seinen Plan angeblich aufgegeben.
Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als Mordversuch. Doch um eine Haftstrafe geht es nicht. Der 52-Jährige gilt aufgrund seiner Wahnvorstellungen als komplett schuldunfähig. Ihm droht die unbefristete Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie – zum Schutz der Allgemeinheit.
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