Am Mittwochabend ist das Bombenentschärfungskommando der US-Polizei zu einem ungewöhnlichen Einsatz aufgebrochen: In der Garage eines Hauses in Bellevue, einem Vorort von Seattle im US-Bundesstaat Washington, wurde eine Rakete militärischer Bauart entdeckt. Wie sich herausstellte, handelte es sich tatsächlich um eine sogenannte Douglas AIR-2 Genie (frühere Bezeichnung MB-1), eine ungelenkte Luft-Luft-Rakete, die für den Transport eines 1,5 Kilotonnen schweren W25-Atomsprengkopfes ausgelegt ist. Ein Sprengkopf war glücklicherweise nicht angebracht. Das teilte das Police-Department auf ihrem offiziellen Blog und auf der Social-Media-Plattform X mit.
And we think it's gonna be a long, long time before we get another call like this again https://t.co/QePBTkDVFk pic.twitter.com/YXslykeOIT
— Bellevue, WA Police (@BvuePD) February 2, 2024
Einen Tipp bekam die Polizei von dem Luftwaffenmuseum in Dayton (Ohio). Das Museum habe einen Anruf von einem Einwohner von Bellevue erhalten. Er bot dem Museum an, die Rakete zu spenden. Zuvor hatte er sie aus dem Nachlass seines verstorbenen Nachbarn gekauft.
Weil kein Treibstoff mehr in dem Objekt enthalten war und das Militär seine Waffe nicht zurückforderte, durfte der Mann seine Atomrakete sogar behalten. Ohne Treibstoff bestehe keine Explosionsgefahr. Er wolle sie zunächst restaurieren, bevor sie an das Museum gespendet wird. Zuvor hatte der Spiegel berichtet.