
© Sebastian Smulka
Arzt aus Unna beschert Krebskranker aus Fröndenberg mit Impfung ein Happy End
Impfung mit Attest
Als Arzt konnte er nicht anders, als zu helfen: Dr. Peter Maß aus Unna ermöglichte einer krebskranken Frau aus Fröndenberg eine Corona-Schutzimpfung. Kurz zuvor hatte er von ihrem vergeblichen Bemühen gelesen.
Es scheint, als suchten seit dem Start der Impfkampagne immer mehr Menschen verzweifelt die Öffentlichkeit: Vor allem pflegende Angehörige und Vorerkrankte möchten eine schnelle Impfe, scheitern aber oft damit. Eine Patientin aus Fröndenberg und ein Arzt aus Unna haben jetzt zueinander gefunden.
Dr. Peter Maß ist Internist und Gastroenterologe in Unna und impft gegen Covid-19. Nachdem er am Montag unseren Bericht über eine 45-jährige Frau aus Fröndenberg gelesen hatte, reagierte er sofort: Die Krebspatientin sollte umgehend eine Impfung in seiner Praxis bekommen.
Arzt aus Unna nutzt glücklichen Zufall
Die Frau steckte in einem Dilemma: Das Impfzentrum in Unna lässt derzeit prioritär nur Impfwillige nach Altersstufen und aus berufsbedingten Gründen ein. Ihr Hausarzt wiederum hat sich der Impfaktion nicht angeschlossen. Auch ein Facharzt, den sie fragte, impft noch nicht. Andere Hausärzte führen Wartelisten mit ihren eigenen Patienten.
Maß wiederum war in der zufällig glücklichen Situation, dass eine seiner Patientinnen ihren Impftermin abgesagt hatte. Sofort griff der Mediziner zum Telefon und ließ einen Kontakt zu der Fröndenbergerin herstellen.
Die wiederum mochte namentlich nicht in die Öffentlichkeit gehen, weil sie befürchtete, vorschnell als Vordränglerin abgestempelt zu werden. Dr. Peter Maß wiegelt ab und nimmt Impfwillige in Schutz: „Da drängelt sich keiner vor.“
Die 45-Jährige habe schlicht ein Anrecht auf eine bevorzugte Impfung gehabt, konnte dafür auch ein Attest vorlegen. Am Mittwoch bereits konnte Maß der Frau die erste Impfung geben. Der Termin zur Zweitimpfung in sechs Wochen sei auch bereits vereinbart.
„Ein herzliches Dankeschön an den spontan hilfsbereiten Dr. Peter Maß aus Unna“, lässt der Lebensgefährte der Fröndenbergerin derweil ausrichten. „Die Impfung meiner Partnerin ist heute ganz problemlos erfolgt“, schilderte der Fröndenberger am Mittwoch per E-Mail.
Impfung rührt auch den Mediziner
Nach Vorlage der Patientenunterlagen als Berechtigungsnachweis sei der Termin sofort fix gemacht worden. „Ganz dickes Lob!“
Auch für Dr. Peter Maß war diese Impfung etwas Besonderes. Der Spezialist für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes musste am selben Tag, an dem er den Hilferuf las, den Tod seines Mentors Professor Heinz-Georg Rohner betrauern.
Der bekannte Mediziner und die 45-Jährige, die er nun impfte, seien von ähnlichen Krebserkrankungen betroffen, wie er nun erfuhr. „So schließt sich der Kreis“, stellt der Arzt fest.
Geboren 1972 in Schwerte. Leidenschaftlicher Ruhrtaler. Mag die bodenständigen Westfalen. Jurist mit vielen Interessen. Seit mehr als 25 Jahren begeistert an lokalen Themen.
